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Dienstag, 24. Juli 2012

bevor sie auf Reisen geht

so begann es, vor acht Tagen.....

Bevor sie auf ihre Reise gehen kann, sind noch einige Überlegungen anzustellen, sind Vorbereitungen zu treffen, muss alles sorgsam verpackt werden und für den Schutz während der langen Reise sind auch noch andere Vorkehrungen zu treffen.

Doch immer der Reihe nach. Da ich nicht genau sagen kann, wie lange die Reise dauern wird, welche Route letztendlich eingeschlagen wird, welches Wetter und wieviel Stürme zu durchstehen sind, versuche ich mich gedanklich auf möglichst viele Eventualitäten einzustellen. Gehen wir chronologisch vor:

1.0. es wird eine richtige Seereise werden mit dem Beginn auf der Nordsee
2.0. hinter Irland stehen nach einem gewaltigen Kopfsprung 2 Wege offen
2.1. geht es nordwärts über die Norwegische See in die Barents See oder
2.2. führt der Strom weiter in den Nordatlantischen Ozean

Gleich auf welchem Meer die Reise verlaufen wird, das gefährlich gefräßige Salzwasser bleibt ein ständiger und unliebsamer Begleiter. Wenn der Stahl der großen Frachter vom Salzwasser regelrecht zerfressen wird, wäre es vernünftig, einen anderen Werkstoff als schützende Umhüllung auszuwählen. Aluminium wiedersteht dem Salzwasser wesentlich besser als der Stahl, Kunststoff ebenso, doch irgendwie zieht es mich immer wieder hin zum alten Klassiker, dem altbewährten Glas.

Läuten bei euch nun schon alle Schiffsglocken? Habt ihr zwischenzeitlich schon erraten, um welche Seereise es sich handeln wird? Ich will es euch verraten. Es wird eine Flaschenpost von mir auf Reisen gehen. Der Weg auf der Elbe bis in die Nordsee gestaltet sich schon sehr schwierig. Mit 99%'er Sicherheit möchte ich behaupten, dass kaum eine Flaschenpost so die Nordsee erreichen wird, geschweige denn hinaus auf eines der Weltmeere gelangen würde. Aus diesem Grunde wähle ich für mein Vorhaben einen anderen Weg aus. Ein Kundin meiner Frau Ina unternimmt in den nächsten Tagen eine Schiffsreise. Auf diese Reise möchte ich ihr eine fertige Flaschenpost mit auf den Weg geben. Etwa auf Höhe von Irland soll die Flasche von Bord in die Nordsee geworfen werden. Dann entscheidet der Klabautermann und dann entscheiden die Strömungen auf den Weltmeeren, wohin die Reise tatsächlich gehen wird.

Was benötige ich für die Anfertigung einer Flaschenpost? Zunächst bedarf es einer geeigneten Glasflasche. Für mich erscheint eine Glasflasche dann als geeignet:
* wenn sie aus farblosen, durchsichtigem Glas hergestellt ist,
* wenn sie eher von großer Statur und nicht zu klein ist,
* wenn sie über einen langezogenen Flaschenhals verfügt und
* wenn sie dadurch gut verschließbar ist.

Selbstverständlich wartet im Holzregal unseres Schuppens seit längerer Zeit eine solche Flasche auf ihren neuen Lebensabschnitt. Doch wie soll ich die Flasche verschließen. Eins ist wichtig, es darf keinerlei Wasser in die Flasche eindringen, auch wenn die Fahrt über die Weltmeere viele Jahre dauern würde. Deshalb scheidet für mich ein Schraubverschluß komplett aus. Ich werde am Ende der Vorbereitungen einen Naturkorken tief in den Flaschenhals drücken, so tief, dass vom Flaschenrand zum Korken im Innern des Flaschenhalses eine Mulde übrig bleibt. Diese Mulde fülle ich mit flüssigen Siegellack auf und lasse diesen aushärten. Dann tauche ich den gesamten oberen Teil des Flaschenhalses noch einmal in den Siegellack. Das müsste halten, da dürfte keine Salzwasser eindringen können.

Dennoch kann sich Wasser im Inneren der Flasche bilden, Kondenswasser. Scheint die Sonne intensiv auf die an der Oberfläche im kalten Wasser des Meeres schwimmende Flasche, bildet sich das teuflische Kondenswasser. Teuflisch deshalb, weil das gefaltete Papier mit der Nachricht verkleben könnte, sich das Papier vielleicht zersetzt bzw. die Schrift unlesbar wird.
Also wäre eine dünne Kupferplatte als Papierersatz eine Variante. Darauf kratze ich meine Nachricht, meine Telefonnummer, mein Email-Adresse, meine blog-Seite ein. Steinzeit trifft die moderne Welt. Also benötige ich andere Wege, meine Nachricht aufzuschreiben. Ich werde sie auf gar keinen Fall mit einem Drucker ausdrucken. Sie wird handschriftlich erstellt. Entweder stelle ich mir einen Mix aus Tusche und wasserfester Tinte her, oder ich benutze einen Kopierstift aus den 60'er Jahren. Zur Sicherheit überschreibe ich alle Buchstaben mit einem Kugelschreiber. Hoffentlich werde ich rechtzeitig fertig.
Als kleines Schmankerl stecke ich einen kleinen Speicherchip mit Foto von uns und von unserer Stadt Dresden hinein. Mal sehen, was von seiner Speicherfähigkeit übrig geblieben ist, falls jemand die Flaschenpost jemals findet.



Am Ende beschrifte ich mit einem wasserfesten Edding die Flaschenpost von außen. OK, genug geschrieben, jetzt muss ich meinen Einkaufszettel abarbeiten und an die Vorbereitung der Flaschenpost gehen.

Fortsetzung folgt.....

6 Kommentare:

Wienermädel + Co hat gesagt…

Ich bin wirklich gespannt, ob die Post in Hände gelangt, die eine Antwort schreiben.
Liebe Grüsse

malesawi hat gesagt…

Da hast du ja einiges zu tun. Deine Überlegungen klingen gut, vorallem die Idee mit dem Siegellack.
Ich wünsche deiner Flaschenpost eine gute, spannende Reise und dir einen Finder, der dir in den nächsten 10 Jahren schreibt.
Liebe Grüße!

meinwald hat gesagt…

Das wird ja ein fast wissentschaftlich ausgefeiltes Projekt! Ich wünsche ihr auf jeden Fall eine gute und weite Reise.
Dein Headerfoto ist herrlich schön!!!
Liebe Grüsse.
bea

Anonym hat gesagt…

Das ist ja 'ne schöne Idee. Übersteht eine Glasflasche einen Winter in der Barentssee? Da wäre ich etwas skeptisch. Aber sonst gut durchdacht, vor allem mit Korken und Siegellack - das sollte dichthalten. Na dann viel Spaß bei der Vorbereitung und hoffentlich bald eine Antwort aus dem Irgendwo wünscht Dir
Birgit

Anonym hat gesagt…

Das ist ja eine tolle Idee und das reinste Abenteuer geginnt.. gespannt lese ich jetzt weiter...

Anonym hat gesagt…

Eine exzellent durchdachte Planung für die Flaschenpost! Nur wenige machen sich bei der Vorbereitung so gründliche Gedanken.
Ausgezeichnet! :-)