Noch vor Jahren gehörte das versenden von Urlaubsansichtskarten zu den wesentlichen Aufgaben während der schönsten Zeit des Jahres. Es begann zumeist mit der Suche nach besonders schönen und ausdruckvollen Motiven vom Urlaubsort. Eine Zeit lang gingen sogar runde Karten auf die Reise. Nachdem das besondere Motiv gefunden war, brauchte es noch bunte Briefmarken für die Reise nach Deutschland. Heute ist das alles eingeschlafen, fast. Mit dem Handy senden die "modernen" Menschen MMS und SMS Grüße in Windeseile nach hause oder zu den Kollegen im Büro.
Handy und SMS sind bei mir zwei Dinge, die ich kaum nutze. Bei SMS sage ich sogar von mir, dass ich ein absoluter SMS-Muffel bin. So weiß ich auch nicht mehr genau, wann ich das letzte Mal eine SMS verschickt habe. Eins ist mir jedoch in Erinnerung geblieben, eine SMS wird durch die Zeichenanzahl begrenzt (160 Zeichen sollten es üblicherweise sein) und wenn man diese überschreitet, werden zwei oder noch mehr SMS'n verschickt. Die Anzahl der gesetzten Zeichen bestimmt den Preis Nachricht.
Ob das nun gerecht oder ungerecht erscheint, richtig oder falsch ist, darüber möchte ich mir kein Urteil erlauben. Wie war es damals schön (einfach), als die Karte noch randvoll beschrieben werden konnte. Alles zu einem Preis. Doch wie komme ich als SMS-Muffel auf dieses Thema. Das hat eine ganz einfache Bewandtnis. Kürzlich bekam ich eine sehr alte Ansichtskarte in die Hand. Sie zeigt in Dresden den Niedrigwasserstand der Elbe im Jahr 1904. An manchen Stellen, so wird berichtet, konnte man in jenem Sommer den Fluss trockenen Fußes überqueren.
Auf der Rückseite der Ansichtskarte, die zum Glück nie beschrieben wurde und nie gelaufen ist, fand ich im Feld für die Briefmarke diesen für mich absolut interessanten Aufdruck.
Demnach bezahlte man bereits um 1904 für eine Kurznachricht weniger Geld als für eine länger Nachricht. Ob man sich bei der Preisfindung für die SMS daran erinnerte?