Na, wie ist euer Start in den neuen Tag, in den 6. Dezember, in den Nikolaustag verlaufen? Hat euch der Nikolaus fruchtiges und süßes in die Schuhe vor der Tür gesteckt oder gar etwas anderes. Wenn ihr Schuhputzbürste, Schuhcreme und Poliertuch vorfinden musstet, dann hat ihn wohl der Reinigungszustand des bereitstehenden Schuhwerks nicht überzeugt.
So erzogen uns unsere Eltern damals und jeden Abend vor dem 6. Dezember putzten und polierten wir die Schuhe, bis wir sie auf Hochglanz gebracht hatten. Später änderte sich die Größe der ausgewählten Schuhe, aber nicht weil die Füße so gewachsen waren, sondern weil der größte Schuh auch über das größte Fassungsvermögen verfügte. Einmal trieben mein Bruder und ich es auf die Spitze. Wir putzten und polierten Vaters alte Filzstiefel auf Hochglanz, bürsteten den Filzschaft der Stiefel, so dass sie "annähernd" neu aussahen. Die Enttäuschung über das mengenmäßig nicht angepasste Füllergebnis der Stiefel führte zur Umkehr und von da an stand in jedem Jahr nur noch ein Halbschuh vor der Tür. Bis in welches Lebensalter das so weiter ging, weiß ich heute nicht mehr. Doch es ist sicher sehr lange gewesen.
So erzogen uns unsere Eltern damals und jeden Abend vor dem 6. Dezember putzten und polierten wir die Schuhe, bis wir sie auf Hochglanz gebracht hatten. Später änderte sich die Größe der ausgewählten Schuhe, aber nicht weil die Füße so gewachsen waren, sondern weil der größte Schuh auch über das größte Fassungsvermögen verfügte. Einmal trieben mein Bruder und ich es auf die Spitze. Wir putzten und polierten Vaters alte Filzstiefel auf Hochglanz, bürsteten den Filzschaft der Stiefel, so dass sie "annähernd" neu aussahen. Die Enttäuschung über das mengenmäßig nicht angepasste Füllergebnis der Stiefel führte zur Umkehr und von da an stand in jedem Jahr nur noch ein Halbschuh vor der Tür. Bis in welches Lebensalter das so weiter ging, weiß ich heute nicht mehr. Doch es ist sicher sehr lange gewesen.
Für uns beide gibt es heuer am Nikolaustag einiges Naschwerk, ja - das kann ruhig mal sein.
Zusätzlich lagen hinter der 6. Tür unseres Adventskalenders die frischen Erinnerungen vom Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit Lotte am Tag davor. 2013 ist ihr erstes Weihnachtsfest und für uns wird es das erste Weihnachtsfest mit unserer Enkelin sein. Für dieses Erlebnis haben wir uns einen der schönsten Weihnachtsmärkte in Dresden ausgesucht. Er trägt den Namen "Advent auf dem Neumarkt". Der Neumarkt in Dresden ist der Platz vor der weltberühmten Frauenkirche. Sein unverwechselbarer Charme entsteht durch die scheinbare Reise in vergangene Zeiten. So könnten die Märkte des Dezember in den Jahren zwischen 1830 bis ca. 1925 ausgesehen haben. Gerade in den Abendstunden fühlt man sich auf dem Neumarkt gut 100 Jahre in der Zeit zurückversetzt.
Zu Ehren Lottes ersten Besuchs des "Advents auf dem Neumarkt" tanzte ein Reigen bunter Ballerinas aus der Schweiz für sie allein. Goldig glitzernd warben sie mit ihren Flügeln um Aufmerksamkeit. Von uns erhielten sie diese sehr gerne geschenkt.
Es gab gestern kein Spot-Licht für die kleine Staunerin, doch so manches Lichtlein fand ihre Aufmerksamkeit.
Diese beiden Jungen standen etwas frierend da und sangen mit wunderbar heller Stimme ein Weihnachtslied nach dem anderen. Lotte vergaß darüber die an der Nase zwackende Kälte und hörte andächtig zu. Als Dank sprangen einige Silbertaler aus unserer Geldbörse in die Sammelbüchse der beiden Knaben.
Bei diesen beiden Sängern in ihren schwarzen Talaren mit den weißen Kragen und den breitkrempigen Hüten verhielt es sich genau anders herum. Sie hielten kurz bei Lotte inne und Charlotte staunte abermals über den Klang der weihnachtlichen Lieder. Diese beiden Sänger laufen seit Beginn der Zeit von "Advent auf dem Neumarkt" gemächlichen Schrittes über den Weihnachtsmarkt vor der Frauenkirche und singen dabei zum Klang ihrer Laute wunderschöne Weihnachtslieder.
Kurrende vor der Frauenkirche, zwei Herren vom Traminer-Quartett aus Dresden singen für die Gäste |