Am Beginn der hinter uns liegenden Woche wussten wir beide selbst noch nicht, dass dies ein märchenhaftes Wochenende werden sollte. Nachdem wir schon gestern ein Stück des Märchenwaldes entdecken durften, ging es heute mit der Dampflok wieder in die Märchenwelt hinein. Doch zurück zum Anfang und immer der Reihe nach......
Trotz des blauen Himmels mit einer den Blick versüßenden Schicht schattierender Wolken verspürte ich keine intensive Lust auf Sonntagsabenteuer. Aber Ina schaffte es wie immer, mich hinaus in die frischluftige Welt zu ziehen. Die späte Mittagssonne locke mit ihrem goldenen Schein wie die Hexe mit ihren Pfefferkuchendach die Kinder. Doch der kalte Nordwind ließ uns frösteln und die Mütze noch tiefer ins Gesicht ziehen...
So müsste sich Gerda gefühlt haben, als sie ihren Kai aus der kalten Umarmung der Schneekönigin retten wollte. Ist der Großteich am Leuchtturm von Moritzburg schon die Grenze zu ihrem Reich? Beginnt hinter den Wellen des Großteichs das weiße, kalte Reich?
Wohl nicht, denn die Welt blieb weiterhin coloriert und in der Ferne entdeckten wir ein Schlösschen.
Auf unserem langen Weg schritten wir auf einem Grad zwischen Himmel und Erde.....
Seltsame Wesen grüßten uns und wiesen uns den weiteren Weg....
Bis wir gegenüber des roten Leuchtturms am Ufer des See's einen magischen Ring aus Holz fanden....
Im nächsten Augenblick vernahmen wir ein lautes Rascheln und wir spürten, wie jemand wild durch das wintertrockene Schilf in den schützenden Wald hinein floh.....
Leider erfuhren wir nicht, wie die Geschichte weiter gegangen wäre. Der Märchenerzähler hatte schon lange sein dickes Buch zugeschlagen, seinen Märchenerzählerplatz am Ufer verlassen und saß nun daheim bei einer wärmenden, heißen Tasse Kaffee und aß leckeren Kuchen......
Was lehrt uns dieser Ausflug? Nicht jedes Märchen besitzt ein glückliches Ende und manches Mal sind Träume wie Schäume.....
Bevor wir in den bereitstehenden Waggon der Schmalspurbahn für die Heimfahrt stiegen.....
.... fanden wir dieses märchenhafte, vertrocknete Blatt. Leider ließ sich die Inschrift nicht lesen und deshalb packten wir es vorsichtig ein, um dessen Zeichen daheim beim einer wärmenden Tasse Kaffee und bei einem köstlichen Stück Kuchen zu entschlüsseln. Möglich, dass wir mit ihm den Schlüssel für eine neue Geschichte fanden.