blog Titelgedanken

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... mit mehr eigener Ruhe und großzügigerer Gelassenheit durch das ganze Jahr gehen.

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Freitag, 20. Dezember 2013

das Fenster 20, in 5 Tagen ist Heiligabend



Wir sehen heute einen original erzgebirgischen Weihnachtsengel und dahinter die Kuppel der Dresdner Frauenkirche. Diese Holzfiguren auf dem Markt sind 80 bis 150 cm groß und es gibt sie in fast allen Größen. In meiner erzgebirgischen Heimat standen früher und stehen noch heute zwei Figuren hinter fast jedem Fenster, der Bergmann und der Lichterengel. In der Zeit, als es noch keinen elektrischen Strom gab, standen Lichter in den Fenstern der Häuser im Gebirge. Sie zeigten mit ihrem Schein den Bergleuten den Weg heim zu ihren Familien. Diese Tradition hält man im Gebirge bis heute wach. Daran erinnern sich ganz bestimmt die wenigsten Besucher des Striezelmarktes, wenn sie hoch zu diesem Lichterengel schauen.



im Gedicht URAN (2011) von Frau Gerda Koci heißt es: 

Engel, Bergmann, schwibbsche Boochen
Sin offs Fensterbrett gezoochen



Ja, der "schwibbsche Boochen", der Schwibbogen oder Lichterbogen gehört ebenso zur Weihnachtszeit im Erzgebirge, wie der Lichterengel und der Bergmann. Der Schwibbogen symbolisiert im bergmännischen Sinne den Eingang zum Stollen und er drückt zugleich die Freude der Bergleute am Licht aus. Vor jeder Schicht, die der Bergmann Fahrt nannte, hingen die Bergleute am Mundloch, dem Eingang zum Stollen, ihre Lampen auf und knieten zum Gebet nieder. 
Ein andere Deutung der Entstehung des Schwibbogens geht vom traurigen Ende vieler Bergleute in der Silberschätzen aus. Durch die wenig stark gesicherten und tief in die Berge getriebenen Stollen, gab es sehr viele Unfälle. Bei der Beerdigung dieser Bergleute stellte man symbolisch einen solchen Bogen am Grab des Bergmanns auf. An diesen Bogen hingen die Bergleute ihre Lampen auf. (man müsste eher von Leuchten oder Öllämpchen sprechen) Durch diesen Bogen trug man den Kumpel zu seiner letzten Fahrt hindurch, seiner letzten Fahrt in die Erde hinein. Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt......

Winter im Erzgebirge, Schwibbogen mit Motiv Johanngoergenstadt

Sommer im Erzgebirge, Schwibbogen mit Motiv Johanngoergenstadt


In einer Ausstellung, gezeigt in der ehemaligen Pestalozzi Oberschule in Johanngeorgenstadt, sind Ausstellungsstücke ab 1732 zu sehen gewesen, die einen kleinen Einblick erlaubten, wie diese letzte Fahrt eines Bergmanns im Erzgebirge stattfand.



Damit dieser 5. Tag vor dem Weihnachtsfest nicht ganz so traurig endet, zeige ich noch einige Nachbildungen der ersten Schwibbögen aus Johanngeorgenstadt:


Vorderansicht

Rückansicht

der Tradition verbunden, Schwibbögen aus Johanngeorgenstadt

Donnerstag, 19. Dezember 2013

im 19. Fenster ist noch kein Winter zu entdecken





19 Eiszapfen hängen am Lebkuchenhaus und erzählen davon,
dass vor einem Jahr sehr viel Schnee vom Himmel gefallen war.
In diesem Jahr zeigt das Thermometer, na gut, keine 19 Grad,
aber 9 Grad sind es immer noch.


Eine Bauanleitung für ein Lebkuchenhaus findet ihr HIER.

Solltet ihr über die komfortablen Situation verfügen, dass der Weihnachtsmann bei euch bis zum Aufräumen bleibt, vielleicht bäckt und baut er mit euch auch ein kleines Lebkuchenhaus. Vielleicht.


Rückblick auf den Advent 2012 ----- vor einem Jahr sang man bei mir im 19. Fenster engelisch......... HIER anklicken  :)

Mittwoch, 18. Dezember 2013

aus dem 18. Fenster des Adventskalenders klingt Musik



Das Repertoire dieses weihnachtlichen Blockflötenengels umfasst 18 Lieder.......



18 der beliebtesten deutschen Weihnachts- und Adventslieder

 1 - Alle Jahre wieder
 2 - Am Weihnachtsbaum, die Lichter brennen
 3 - Der Heiland ist geboren
 4 - Fröhlich soll mein Herze springen
 5 - Fröhliche Weihnacht überall
 6 - Ich steh' an deiner Krippe hier
 7 - Ihr Kinderlein kommet
 8 - Kling, Glöckchen, klingelingeling
 9 - Kommet ihr Hirten
10 - Lasst uns froh und munter sein
11 - Leise rieselt der Schnee
12 - Macht hoch die Tür, die Tor' macht weit
13 - Morgen, Kinder, wird's was geben
14 - O du fröhliche, o du selige
15 - O Tannenbaum, o Tannenbau
16 - Schneeflöckchen, Weißröckchen
17 - Süßer die Glocken nie klingen
18 - Stille Nacht, heilige Nacht!

Falls jemand nach dem Mitsingen noch Luft hat und eine Zugabe wünscht, dann hätte ich dieses Weihnachtslied als Zugabe:

Vom Himmel hoch, da komm ich her...


Dienstag, 17. Dezember 2013

Sprichwörtliches im Fenster 17


Wie auf dem Foto mit der 17 unschwer zu erkennen ist, sollte man bei diesem Engel 
andere Saiten aufziehen...
:)

Dieser Engel ist garantiert nicht zart besaitet, sonst wären Griffbrett und Hals weniger derangiert. 
Außerdem steht er mit seinem kurzen Hemd bei Wind und Wetter, bei Regen und Schnee
auf dem Weihnachtsmarkt. Welche Melodie hat der Engel zuletzt gespielt?
Ich weiß es nicht. 






Doch mit diesem Klick lade ich euch zu einer musikalischen Schlittenfahrt mit Mozart ein,
quasi als Vorfreude auf etwas Schnee.
:)



(damit gebe ich aber keine Prognose für eine weiße Weihnacht ab)

Montag, 16. Dezember 2013

das 16. Fenster im Adventskalender: eine Klarinette und kein Saxophon



Nach einigem vorweihnachtlichen Trubel setzt nun etwas Gelassenheit ein. Nur noch die Weihnachtspost in die Briefumschläge stecken und zur Post tragen. Dann erreichen die Grüße (hoffentlich) pünktlich die Adressaten in nah, in fern und in ganz fern. Die Zeit bis zum Eintreffen dieser Post umrahmen erzgebirgische Engel vom Dresdner Weihnachtsmarkt mit ihren frohen Klängen.



Vom Himmel hoch da komm ich her
(es soll 1535 von Martin Luther als Weihnachtslied gedichtet worden sein)

1. Vom Himmel hoch, da komm ich her.
Ich bring’ euch gute neue Mär,
der guten Mär bring ich so viel,
davon ich singn und sagen will.

2. Euch ist ein Kindlein heut’ geborn
von einer Jungfrau auserkorn,
ein Kindelein, so zart und fein,
das soll eu’r Freud und Wonne sein.

3. Es ist der Herr Christ, unser Gott,
der will euch führn aus aller Not,
er will eu’r Heiland selber sein,
von allen Sünden machen rein.

4. Er bringt euch alle Seligkeit,
die Gott der Vater hat bereit,
daß ihr mit uns im Himmelreich
sollt leben nun und ewiglich.

5. So merket nun das Zeichen recht:
Die Krippe, Windelein so schlecht,
da findet ihr das Kind gelegt,
das alle Welt erhält und trägt.

6. Des laßt uns alle fröhlich sein
und mit den Hirten gehn hinein,
zu sehn, was Gott uns hat beschert,
mit seinem lieben Sohn verehrt.

7. Merk auf, mein Herz, und sieh dorthin!
Was liegt dort in dem Krippelein?
Wes ist das schöne Kindelein?
Es ist das liebe Jesulein.

8. Sei mir willkommen, edler Gast!
Den Sünder nicht verschmähet hast
und kommst ins Elend her zu mir,
wie soll ich immer danken dir?

9. Ach, Herr, du Schöpfer aller Ding,
wie bist du worden so gering,
daß du da liegst auf dürrem Gras,
davon ein Rind und Esel aß!

10. Und wär’ die Welt vielmal so weit,
von Edelstein und Gold bereit’,
so wär sie doch dir viel zu klein,
zu sein ein enges Wiegelein.

11. Der Sammet und die Seide dein,
das ist grob Heu und Windelein,
darauf du König groß und reich
herprangst, als wär’s dein Himmelreich.

12. Das hat also gefallen dir,
die Wahrheit anzuzeigen mir:
Wie aller Welt Macht, Ehr und Gut
vor dir nichts gilt, nichts hilft noch tut.

13. Ach, mein herzliebes Jesulein,
mach dir ein rein, sanft Bettelein,
zu ruhen in meins Herzens Schrein,
daß ich nimmer vergesse dein.

14. Davon ich allzeit fröhlich sei,
zu springen, singen immer frei
das rechte Susaninne schon,
mit Herzenslust den süßen Ton.

15. Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron,
der uns schenkt seinen ein’gen Sohn.
Des freuen sich der Engel Schar
und singen uns solch neues Jahr



Sonntag, 15. Dezember 2013

der dritte Advent läutet den Endspurt ein


Insgeheim läutet der dritte Advent den Endspurt ein. In wenigen Tagen feiern wir das Weihnachtsfest und dafür sind noch manche Vorbereitungen zu treffen. Geschenke müssen eventuell noch eingekauft und eingepackt werden. Langsam könnte der Weihnachtsbaum den Weg ins eigene Heim finden und es ist die Entscheidung zu treffen, wie der Baum in diesem Jahr geschmückt werden soll.



Zu jedem dritten Advent gehören für uns Lichter, Sterne und Pyramiden....


besinnlicher Adventsspruch
(Joseph von Eichendorff)

Markt und Straßen stehn verlassen
still erleuchtet jedes Haus
sinnend geh ich durch die Gassen
alles sieht so festlich aus.



Mancherorts finden Geschenke-Suchende klitzekleine Inspiration....



Wie wäre es mit einer neuen Kamera? Dies ist nicht meine alte NIKON und sie lag auch nicht auf dem Grund der Elbe,
bis sie verrostet und verschlammt aussah. Nein, das ist eine NIKON zum Vernaschen. 
Dieses schöne Stück besteht ganz und gar aus Schokolade.



Diese alten Lehmziegel mit dem Moos der Jahre und den morgendlichen Reif rufen eine Erinnerung an schmackhafte Lebkuchen hervor....



Nun wird es langsam Zeit, sich für einen Weihnachtsbaum zu entscheiden. Wir nehmen einen eigenen Baum. Dann muss er noch für den Weihnachtsbaumständer angepasst werden, vielleicht so oder etwas filigraner....






Mit diesen drei goldenen Weihnachtsbaumkugeln verabschieden wir den dritten Advent und gleichzeitig sagen wir der 4. Adventswoche 'Herzlich Willkommen'.



Samstag, 14. Dezember 2013

der offene Advent wartet im 14. Fenster


Die Wintersportler warten noch immer auf Schnee, die Händler auf den Weihnachtmärkten warten auf zahlungskräftige Kunden und ihr wartet nun schon bis zum Abend auf das 14. Fenster im gras-gefluester.blog. Nun möchte ich dem Warten ein Ende setzen.




Wieder grüßt eine Figur des Striezelmarktes meine Besucher, Mitleser und Mitschreiber im blog. Auch dem Wintersportler auf dem Foto fehlt der Schnee und dennoch scheint er sich nicht unwohl zu fühlen. Ob das wohl am Glühwein liegt? Wir selbst nutzten den sonnigen Sonnabend für einen Besuch auf dem Lande und erlebten schmerzlich Erfreuliches. 
Über die Besonderheiten des Liesker Missionshof's berichtete ich schon einige Male. Hier kaufen wir sehr gerne Dinge für das Leben ein. Heute reisten wir zum Missionshof, um bereits für das Weihnachtsfest Wurst und Fleisch einzukaufen. Auch planten wir, vom exzellenten Schwarzbier des Missionshofes ein Kasten einzukaufen. Doch das ist nicht möglich gewesen, weil.......





Dieser Zettel an der Eingangstür erzeugte eine große Enttäuschung einerseits und eine große Freude andererseits. Das Bier ist so schmackhaft und so gut, dass die gesamte Produktion dieser kleinen Brauerei bereits ausverkauft ist. Zeigt uns doch dieser Hinweis, dass die Arbeit der behinderten Männer des Liesker Missionshofs so gern gekauft wird.
Bei den Damen am Fleischstand des Hofmarktes setzte sich diese neue Erfahrung fort. Auch hier erfreut die Qualität so regen Zuspruch, dass viele Köstlichkeiten bereits abverkauft gewesen sind.
Dafür erhielten wir aus den Fischteichen des Missionshofs lebendigen Hecht und Karpfen. Der Hecht wartet geputzt im Gefrierschrank auf seinen großen Moment. Den Karpfen essen wir morgen gemeinsam mit unserem Sohn und aus den kleinen Teilen beider Fische entstand eine schmackhafte Fischsuppe, mhm....

Nun kann der dritte Advent kommen. Vorab statteten wir den drei heiligen Königen, die einen Zwischenstopp im Dorfkern von Weißig bei Ossling einlegten, noch einen Besuch ab.



Drei Könige sind es und ebenso viele Kerzen brennen morgen auf den dem Adventskranz, der spätestens den Kaffeetisch mit echtem Dresdner Stollen zum Leuchten bringen wird. Bis dahin leuchtet ein Stern vom Himmel herab....



Freitag, 13. Dezember 2013

hinter dem 13. Fenster wartet heute ein FREITAG


Das Türchen mit der Nummer dreizehn verbirgt einen ganz besonderen Freitag,
Freitag der Dreizehnte.
Sollte jemand in dem Wochentag, gepaart mit der ungeraden Zahl, ein Problem sehen, dann biete ich als ausgleichenden Gegenpol den glückbringenden Schornsteinfeger an, einen ganz besonderen Schornsteinfeger,
den Pflaumentoffel.



Der Pflaumentoffel ist eine nach dem Vorbild eines Schornsteinfegers gefertigte und zugleich interessant schmeckende Weihnachtsmarkt Süßigkeit. Viele Jahre lebte ich im Glauben, dass der Pflaumentoffel eine rein sächsische Figur sei. Irgendwann las ich solche Namen wie Zwetschgenmännla, Zwetschgenmännchen oder Zwetschgenkrampus und das sind bekanntlich keine typisch sächsischen Bezeichnungen.

Verbürgt sei, dass der Pflaumentoffel durch den Verkauf auf dem Dresdner Striezelmarkt erst bekannt geworden ist. Im 19. Jahrhundert sollen Kinder, mit einem Bauchladen ausgerüstet, auf den erzgebirgischen und auf den sächsischen Weihnachtsmärkten selbst gebastelte Pflaumentoffel verkauft haben.

Ein solches Striezelkinder Pärchen seht ihr im zweiten Foto, hergestellt von erzgebirgischen Spielzeugmachern. In diesem Jahr noch nicht, aber zum nächsten oder übernächsten Weihnachtsfest wird sich Charlotte daran erfreuen.





Donnerstag, 12. Dezember 2013

die Frau im 12. Fenster könnte eine Überraschung sein


Heute zeige ich lediglich ein kleines Fenster. Das ist nicht unüblich auf einem Adventskalender, auch da finden sich große und nicht so große Fenster. Mit den Überraschungen verhält es sich mitunter anders herum. Die Frau des Bäckers serviert, nein keine Bratäpfel, es sind Quark Krapfen und diese schmecken so richtig gut. Weniger gut zu einem Glühwein, doch mit einem heißen Kaffee ist es an einem kalten Weihnachtsmarkt Tag ein echter Hochgenuss.



Dienstag, 10. Dezember 2013

der Stollen im 10. Fenster


 Da sitzt der alte Bäcker im 10. Fenster und rührt weiteren Teig ein, ich glaube,
er will schon wieder neuen Stollen backen, keinen Stollen mit 4 Tonnen,
nein, einen ganz einfache 4 Pfund Stollen .....



 ....und wer noch Stollen kaufen möchte, hier geht es lang ... ;-)

Stollenbestellungen werden wieder angenommen.....

Montag, 9. Dezember 2013

im 9. Fenster regnet es Sterne



im 9. Fenster regnet es Sterne und das reicht:

















von Sternanis bis Sterntaler
von Morgenstern bis Abendstern
von Sternbild bis Sternschnuppe oder
Sterne vom Himmel holen oder Sterne sehen



Der Stern nimmt gerade in der Weihnachtszeit eine zentrale Bedeutung ein. Auch die Bäcker auf  dem Striezelmarkt haben dem Stern als Form für ihre Weihnachtsplätzchen einen würdigen Platz eingeräumt.



Ob Sterne, Stollen, Kipfel oder Plätzchen, viel von dem Gebäck erhält einen Hauch oder eine Schicht aus Puderzucker und dann schaut es aus, als ob es gerade geschneit hat. Oh du fröhliche Weihnachtszeit....




Samstag, 7. Dezember 2013

der zweite Advent im Fenster 8



Der 2. Advent ist bereits einige Stunden alt und erst jetzt biete ich euch die Möglichkeit an, nachzuschauen, was hinter dem 8. Fenster verborgen liegt.

Die Dresdner Bäcker haben ihr Werk getan, jetzt zieht etwas Ruhe ein

Gestern lieferte die Bäckerinnung Dresdens nach 13 Jahren erstmals wieder einen Rekordstollen ab. 4246 kg wog das kalorienhaltige Backwerk, das sind gut 50 Kilogramm mehr im Vergleich mit dem letzten Rekordstollen von 2000. Laut Medienangaben sollen fast 150.000 Besucher links und rechts entlang der Fahrstrecke den Riesenstollen bestaunt haben. 
Nein wir gehörten nicht dazu. Einerseits meide ich gerne solche riesen Menschenansammlungen und anderseits wäre es für Lotte, in ihrem Kinderwagen zwischen dieser Menschenmasse eingequetscht sitzend, eine Qual gewesen. 
Aber nicht traurig sein, gleich zeige ich euch zwei Links, unter denen ihr Fotos vom Ereignis sehen könnt. Ich beginne mit dem Gefährt für den Transport des Backwerks. Der Pferdewagen zum Transport des Stollens sah 2008 so aus. Nun zum Jahr 2013, die Bilder vom 20. Stollenfest findet ihr unter diesem Link. Die Bäcker haben in jedem Jahr den Anspruch, eine haargenaue und proportionale Vergrößerung des typischen Dresdner Vier-Pfund-Stollens darzustellen. Vorbild für den Riesenstollen des heutigen Stollenfestes ist der ein gebackener Riesenstollen aus dem Jahre 1730. Der Erzählung nach sollen 60 Backknechte den Rohling in einem eigens dafür errichteten Backofen sechs Stunden lang gebacken haben. Damals wog der Stollen 1,8 Tonnen, war 940 cm lang, 420 cm breit und 30 Zentimeter dick. In meinen Augen ist das der tatsächliche und bis jetzt ungebrochene Rekord. Warum? Der Riesenstollen von heute wird nicht in einem Stück gebacken. Die verschiedenen Bäckermeister liefern ausgebackene Stollenplatten ab und diese Platten setzt man anschließend wie bei einer Ziegelmauer auf- und übereinander.
Wir selbst flanierten den Augustus Markt entlang, dem Weihnachtsmarkt am Fuße des Goldenen Reiters. Auch wenn er sehr gut besucht war, konnten wir trotzdem mit der Lotte Kutsche wunderbar fahren. Aber schaut selbst auf diesen etwas anders gestalteten Weihnachtsmarkt.





Zum Themenkreis Stollen fand ich noch zwei Motive. Die Dresdner Stollen werden nicht nur mit Kutschen ausgefahren, sogar ein eigenes Stollentaxi existiert.


Im Normalfall bieten sich an unzähligen Stellen in der Stadt so viele Möglichkeiten Striezel, Stollen, Christstollen und wie sie sonst noch heißen einzukaufen. Einen solchen Stand fotografierte ich für euch auf dem Weihnachtsmarkt am Goldenen Reiter.


...und nun runden wir mit diesem Foto den Tag des 8. Türchens im Adventskalender ab.


die Weihnachtsfrau und ihr Wichtel



im 7. Fenster singen wir das Heilingobndlied


Der 579. Dresdner Striezelmarkt liegt in unmittelbarer Nähe des feinen Weihnachtsmarktes, den ich euch gestern im Fenster 6 beschrieb.
Man kann schon sagen in Sichtweite, denn den "Advent auf dem Neumarkt" findet der Dresden Besucher am Fuße der Frauenkirche
und die Spitze der Frauenkirche seht ihr im Bildmittelpunkt.

die Erzgebirgsfigur singt auf dem Schwibbogen des Striezelmarktes (scheinbar) das Heilingobndlied 

Mancher fragt sich, wieso heute das Heilingobndlied gesungen wird? Das hängt mit einem Foto von gestern zusammen. Diese junge Frau habe ich bestimmt schon jedes Jahr im Bild festgehalten. Heute zeige ich diese Verkäuferin ein weiters Mal, weil sie das wahrscheinlich bekannteste Weihnachtsgebäck präsentiert, den Stollen. Die hinter dem Foto-Stollen stehende Dresdner Bäckerei Gradel ist national und international so hoch prämiert, vergleichbar mit dem Olympiasieg im Leistungssport. 
In einem erzgebirgischen Weihnachtslied wird ganz kurz und doch so prägnant der Stollen beschrieben, wie ich ihn aus der Zeit kenne, als die Oma die Zutaten für den eigenen Stollen in der Bäckerei zum Backen brachte. In diesem Lied heißt es ins Hochdeutsche übertragen: "Wir haben sechzehn Butterstollen, so lang wie eine Ofenbank und wenn wir die aufgegessen haben, dann sind wir alle krank......."
Also krank werden soll davon keiner, doch wer möchte, kann am 2. Advent bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Stollen über die Geschichte des Stollens HIER nachlesen.



Das Heilingobndlied (ca. 1830)

1. Heit is dr heil’ge Ohmd ihr Leit,
   kummt rei wir gießn Blei.

Refrain:
Trara Tralala Trara Tralala
Lob, laf ner fix zer Hanne-Ließ,
die muss bei zeitn rei.

2. Mir hobn ah sachzn Butterstolln,
   su lang wie de Ufnbank,
   unn wenn mr die zamm gassn hom,
   dann sei mr olle krank.

Refrain:
Trara Tralala Trara Tralala
Lob, laf ner fix zer Hanne-Ließ,
die muss bei zeitn rei.



Für alle Striezelmarktbesucher und Freunde der anderen Dresdner Weihnachtsmärkte schreibe ich noch eine kleine Ergänzung. Wir begehen in Dresden am 2. Adventwochenende zum 20. Mal das Stollenfest. Für dieses Fest backen sehr viele Bäcker aus Dresden gemeinsam einen Riesenstollen. Dieses Riesenbackwerk zieht ein Pferdegespann durch die Innenstadt. Auf dem Striezelmarkt schneidet das Stollenmädchen den Stollen an. Anschließend kaufen die Gäste in Windeseile die handlichen Stücke ein. Bin gespannt in welch kurzer Zeit er in diesem Jahr abverkauft sein wird. Für den diesjährigen Rekordstollen verbrauchten die Bäcker unter anderen:

* mehr als eine Tonne Mehl,
* 563 Kilogramm Butter,
* 337 Kilogramm Zucker,
* 172 Kilogramm Zitronat und Orangeat,
* 120 Liter Rum,
* Unmengen an Sultaninen.

Was ist daraus entstanden?
Ein Stollen von 4,34 Meter Länge, 1,76 Meter Breite und
einer Höhe von 96 Zentimetern.



Freitag, 6. Dezember 2013

Sind im 6. Fenster des Adventkalenders Schuhputzbürste, Schuhcreme und Poliertuch?



Weihnachtsgeschichte, Weihnachtsgeschichten ---- im 6. Fenster des Adventskalenders 2013



Na, wie ist euer Start in den neuen Tag, in den 6. Dezember, in den Nikolaustag verlaufen? Hat euch der Nikolaus fruchtiges und süßes in die Schuhe vor der Tür gesteckt oder gar etwas anderes. Wenn ihr Schuhputzbürste, Schuhcreme und Poliertuch vorfinden musstet, dann hat ihn wohl der Reinigungszustand des bereitstehenden Schuhwerks nicht überzeugt.
So erzogen uns unsere Eltern damals und jeden Abend vor dem 6. Dezember putzten und polierten wir die Schuhe, bis wir sie auf Hochglanz gebracht hatten. Später änderte sich die Größe der ausgewählten Schuhe, aber nicht weil die Füße so gewachsen waren, sondern weil der größte Schuh auch über das größte Fassungsvermögen verfügte. Einmal trieben mein Bruder und ich es auf die Spitze. Wir putzten und polierten Vaters alte Filzstiefel auf  Hochglanz, bürsteten den Filzschaft der Stiefel, so dass sie "annähernd" neu aussahen. Die Enttäuschung über das mengenmäßig  nicht angepasste Füllergebnis der Stiefel führte zur Umkehr und von da an stand in jedem Jahr nur noch ein Halbschuh vor der Tür. Bis in welches Lebensalter das so weiter ging, weiß ich heute nicht mehr. Doch es ist sicher sehr lange gewesen.

Für uns beide gibt es heuer am Nikolaustag einiges Naschwerk, ja - das kann ruhig mal sein.



Zusätzlich lagen hinter der 6. Tür unseres Adventskalenders die frischen Erinnerungen vom Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit Lotte am Tag davor. 2013 ist ihr erstes Weihnachtsfest und für uns wird es das erste Weihnachtsfest mit unserer Enkelin sein. Für dieses Erlebnis haben wir uns einen der schönsten Weihnachtsmärkte in Dresden ausgesucht. Er trägt den Namen "Advent auf dem Neumarkt". Der Neumarkt in Dresden ist der Platz vor der weltberühmten Frauenkirche. Sein unverwechselbarer Charme entsteht durch die scheinbare Reise in vergangene Zeiten. So könnten die Märkte des Dezember in den Jahren zwischen 1830 bis ca. 1925 ausgesehen haben. Gerade in den  Abendstunden fühlt man sich auf dem Neumarkt gut 100 Jahre in der Zeit zurückversetzt.

Zu Ehren Lottes ersten Besuchs des "Advents auf dem Neumarkt" tanzte ein Reigen bunter Ballerinas aus der Schweiz für sie allein. Goldig glitzernd warben sie mit ihren Flügeln um Aufmerksamkeit. Von uns erhielten sie diese sehr gerne geschenkt.



Es gab gestern kein Spot-Licht für die kleine Staunerin, doch so manches Lichtlein fand ihre Aufmerksamkeit.



Diese beiden Jungen standen etwas frierend da und sangen mit wunderbar heller Stimme ein Weihnachtslied nach dem anderen. Lotte vergaß darüber die an der Nase zwackende Kälte und hörte andächtig zu. Als Dank sprangen einige Silbertaler aus unserer Geldbörse in die Sammelbüchse der beiden Knaben. 



Bei diesen beiden Sängern in ihren schwarzen Talaren mit den weißen Kragen und den breitkrempigen Hüten verhielt es sich genau anders herum. Sie hielten kurz bei Lotte inne und Charlotte staunte abermals über den Klang der weihnachtlichen Lieder. Diese beiden Sänger laufen seit Beginn der Zeit von "Advent auf dem Neumarkt" gemächlichen Schrittes über den Weihnachtsmarkt vor der Frauenkirche und singen dabei zum Klang ihrer Laute wunderschöne Weihnachtslieder. 

Kurrende vor der Frauenkirche, zwei Herren vom Traminer-Quartett aus Dresden singen für die Gäste