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Sonntag, 31. März 2013

Woher kommen die Ostereier wirklich?

 
Es steht zwar nicht schwarz auf weiß geschrieben,
doch es geht auch schwarz auf  gelb.
 
Ostereistedt 
 
im Sommer 2011 fotografiert und dabei dachte ich schon an Ostern
 


 .... und woher kommt nur immer dieses Osterwetter?

Ostern 2008
Ostern 2008 in Schlema


Ostern 2009
Ostern 2009 in Dresden


Ostern 2010
Ostern 2010 in Cosel


Ostern 2011
Ostern 2011 in Oybin


Ostern 2012
Ostern 2012 in Bautzen


Ostern 2013
Ostern 2013 in Görlitz


Ostergedicht

Die Sonne geht im Osten auf
von Christian Morgenstern

Die Sonne geht im Osten auf,
der Osterhas` beginnt den Lauf.
Um seinen Korb voll Eier sitzen
drei Häslein, die die Ohren spitzen.
Der Osterhas` bringt just ein Ei -
da fliegt ein Schmetterling herbei.
Dahinter strahlt das blaue Meer
mit Sandstrand vorne und umher.
Der Osterhas` ist eben fertig -
das Kurtchen auch schon gegenwärtig!
Nesthäkchen findet - eins, zwei, drei,
ein rot` , ein blau` , ein lila Ei.
Ein Ei in jedem Blumenkelche!
Seht, seht, selbst hier,
selbst dort sind welche!
Ermüdet leicht im Morgenschein
schlief Kurtchen auf der Wiese ein.
Die Glocken läuten bim, bam, baum
und Kurtchen lächelt zart im Traum.
Di di didl dum dei,
wir tanzen mit unsern Hasen
umgefasst, zwei und zwei,
auf schönem, grünen Rasen.





Auf einem Video von Ulrike ist das Osterreiten 2013 durch die "sorbische Hauptstadt" Bautzen zu erleben. Ein Ansehen lohnt sich zu 100%. Die Reiter sitzen den ganzen Tag auf ihren Pferden und ziehen von einer Ortschaft in die nächste. Dabei sind sie Wind und Wetter ausgesetzt, egal ob es schneit, ob es regnet oder ob es stürmt. Eisern gehen sie ihren Weg. Viel Hilfe gegen die Wetterkapriolen gibt es nicht. Weder der Frack noch der Zylinder halten die Kälte und das Wasser ab. An solchen Tagen wie diesen tragen die Männer bis zu sieben Schichten Kleidung unter ihrer Festtracht.


Samstag, 30. März 2013

DER OSTERSONNTAG IN DER OBERLAUSITZ


Die Osterreiter ziehen bei uns am Ostersonntag durch das Lausitzer und das Sorbische Land und verkünden die Botschaft am höchsten Tag der Kirche.
 
 
 

Osterreiter im Kloster Ostritz 2008


Osterreiter Prozession vom Kloster Ostritz kommend, 2008


Ostern 2008 im Kloster St. Marienthal, Ostritz

..... und so wie diese beiden Gäste kommen auch morgen am Ostersonntag wieder hunderte Besucher aus ganz Deutschland nach Ostritz ins Kloster St. Marienthal, um die Prozession zu verfolgen und den Gottesdienst im Hof des Klosters zu erleben.


Auf einem Video von Ulrike ist das Osterreiten 2013 durch die "sorbische Hauptstadt" Bautzen zu erleben. Ein Ansehen lohnt sich zu 100%. Die Reiter sitzen den ganzen Tag auf ihren Pferden und ziehen von einem Ort in den anderen. Dabei sind sie Wind und Wetter ausgesetzt, egal ob es schneit, ob es regnet oder ob es stürmt. Eisern gehen sie ihren Weg. Viel Hilfe gegen die Wetterkapriolen gibt es nicht. Weder der Frack noch der Zylinder halten die Kälte und das Wasser ab. An solchen Tagen wie diesen tragen die Männer bis zu sieben Schichten Kleidung unter ihrer Festtracht. Aber nun viel Spaß mit dem Video von Ulrike:
 

Frühlingslächeln

 
 Während es in großen Teilen Deutschland noch immer weiß ist,
während in einigen Regionen noch immer Schneeflocken vom Himmel fallen,
haben nicht alle das Lächeln verlernt.


Fotowunsch:
BITTE RECHT FREUNDLICH! 
 
 
 
 
 Allen Besuchern und Gästen wünsche wir, Ina & egbert,
FROHE OSTERN.
 
 
 
 
 


Donnerstag, 28. März 2013

bunte Ostereier, es geht auch so

 
Zugegeben, die Ostereier selbst künstlerisch zu gestalten, ist nicht so kinderleicht, wie ich es einmal schrieb. Es sich anzusehen und die Techniken mit Worten zu erläutern geht viel einfacher, als selbst einigermaßen passabel Ostereier zu fabrizieren. Doch es gibt auch noch andere Wege, ein buntes Osterfest zu erleben.
Wie wäre es mit buntem Geschirr zum weißen Ei?
 
Hier lässt der Osterhase grüßen......
 



Osterbotschaften können auch anders sein: Jippie, Oster, Freude

 
 
 
Der Pinsel lässt sich gut mit einem Stempel oder durch einen Folienstift ersetzen....
 



Ich wünsche euch allen einen schönen Karfreitag.


 
 
 
 


Mittwoch, 27. März 2013

Bautzner Eierschieben und welche Osterbräuche habt ihr

Robert aus Athen schrieb mir, dass bei ihnen in Griechenland das Eierstoßen zu den Osterbräuchen gehört. Zwei Leute stoßen die Ostereier aneinander. Wessen Ei nicht beschädigt wird, der hat gewonnen.
Was passiert in euren Regionen und Ländern während der Osterfeiertage? Was passiert bei euch daheim, außer Ostereier an die Zweige der Sträucher im Garten zu hängen?
Wohin zu Ostern? Diese Frage stellt sich bei uns beiden in diesem Jahr nicht? Natürlich geht es dahin, wohin uns die eigene Seele treibt und das ist unsere Lotte.
Habt ihr schon einmal etwas von der Tradition des Bautzener Eierschiebens gehört? Sollte das Thema noch ein kleiner weißer Fleck auf eurer Landkarte Osterfest sein, dann habe ich hier eine kleine Geschichte für euch.

 

 
 
Dieses Fest zieht jedes Jahr immer wieder tausende Besucher an, stellt es doch einen Höhepunkt im österlichen Treiben dar. Es bietet für alle Sinne Erfüllung, es bietet kulinarische und regionale Besonderheiten und es stellt das EI in die Mitte des Tuns.

Auszug aus einem Zeitungsartikel von 2008:
"Das Bautzener Eierschieben wird 1861 erstmals in der Bautzener Presse erwähnt, erste Zeugnisse vom „Eierrollen“, einem sorbischen Brauch, auf dem heutigen Protschenberg stammen aus dem Jahr 1550. Im Jahr 1940 verboten, wurde der Brauch 1958 neu belebt, allerdings rollten statt Eier und Semmeln jetzt bunte Stoffbälle den Hang hinunter. 1963 folgte ein erneutes Verbot durch die DDR-Behörden, die in dem Spiel eine Demütigung der einfachen Menschen sahen. 2001 lebte die Tradition wieder auf.

Die Figur des Eierjokel geht auf Andreas Zieschang zurück, der 1829 bis 1907 lebte. Als Händler kaufte er in den sorbischen Dörfern Kartoffeln, Geflügel und Eier und vertrieb diese fünf Jahrzehnte lang an die Stadtbewohner. Durch sein Auftreten und seine Eigenarten wurde er später zum Bautzener Original. Seit Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts ist seine Figur mit dem Eierschieben verbunden."


Dienstag, 26. März 2013

den Profis über die Schulter geschaut

 
 
Natürlich werde ich noch einen zweiten Versuch starten, was sage ich, ich muss es einfach ein weiteres Mal versuchen. Obwohl mir das sorbische Ostergen nicht in die Wiege gelegt wurde, empfinde ich doch viel Freude an diesem Schaffen.

Die sorbischen Frauen und Männer benutzen Werkzeuge, die meinen Werkzeugen von gestern  nicht unähnlich sehen. 
 
 
 
Ich besitze nur einen gebogenen Löffel für das Wachs, wenn nicht noch einige hinzu kommen. Es kommen weitere hinzu,
bestimmt finde ich auf dem Trödelmarkt passende Exemplare.
 
 
 
Dann sieht es so aus......
 
 

.... oder so, denn eine einfache,halbe Kartoffel reicht aus, um den Löffel stabil auf der Tischplatte zu halten.




Nun suche ich mir noch einige Mustervarianten von dieser Schale aus, die ich anschließend probieren möchte. Damit kann ich so lange üben,
bis wir mit Charlotte in ein paar Jahren gemeinsam am Tisch sitzend, die ersten Lotte Ostereier bemalen werden.



 
 


Montag, 25. März 2013

Versuch macht "kluch", oder auch nicht...

Nach meinem ersten, eigenen Versuch mit der Wachstechnik überlege ich mir, wie ich ein besseres Ergebnis erzielen könnte. Zunächst schaue ich noch einmal einer Sorbin auf die Finger. Vielleicht lege ich mir auch solche langen, bunten Fingernägel zu. Ob mir das hilft?



Wenn es nicht hilft, belege ich einen Töpferkurs und lerne solche flachen Eier zu bemalen und zu brennen.



... und wenn mich die Muse so gar nicht mehr küssen will, dann stelle ich uns daheim...

Muse Ina küßt den mit sich hadernden Egbert

... einen Korb gefüllt mit Eierschalen hin. Denn diese sehen auch als Osterschmuck absolut dekorativ aus. Findet das jemand von euch auch?

Ostern 2010, Erlichthof in Rietschen


Teil III, wir benötigen einen Plan

 
Wie soll es jetzt bei mir mit der Ostereiergestaltung losgehen? Mit welcher Technik möchte ich meinen ersten Versuch gestalten? Was liegt mir? Was kann ich? Was mag ich?
 
Also machte ich mir einen Plan......
 

 
 
Zunächst bereitete ich mir meine Werkzeuge vor. In dünne Stöckchen aus Fliederholz drückte ich Stecknadeln mit Metallkopf und unterschiedlich dicken Plastkopf hinein. Aus der Hühnerfeder schnitt ich eine mir geeignet erscheinende Form aus und schon sollte es losgehen.
 
mein eigenes Werkzeug


Doch etwas fehlte noch, mein flüssiges Wachs. Zuvor entschloß ich mich nämlich für die Bossiertechnik. Das bedeutet, auf die Oberfläche des ausgeblasenen Eis wird mittels verschiedener Werkzeuge flüssiges, farbiges Wachs aufgetragen. Macht man das oft genug, entsteht ein Muster,
äh -  kann ein Muster entstehen,
äh - sollte ein Muster entstehen.
 
Da ich das noch nie gemacht habe, begann ich an einfachen Eierschalen zu üben. Davon haben wir reichlich liegen, weil wir diese für den Garten benötigen. Außerdem waren mir die ausgeblasenen Eier für notwendige Übungsklekse einfach zu schade.
 
Schnell stellte sich heraus, dass mir die Arbeit mit den unterschiedlich großen Stecknadelköpfen am ehesten lag. Mit der Feder gelang es mir nicht, flüssiges Wachs gleichmäßig aufzutragen, geschweige denn ein optisch ansprechendes Muster entstehen zu lassen. Einige Versuche gingen so richtig daneben, andere weniger und langsam bekam ich Spaß an der Gestaltung.....


das war keine Kindergartengruppe, das bin ich selbst gewesen :-)

 
Unter dem Löffel mit den Spänen eines grünen Wachsstiftes steht sonst ein Teelicht, das das Gemisch aus Wachsstift und etwas Bienenwachs verflüssigt.
 


 
 
 
So sieht er nun aus, der Versuch meines ersten Ostereis, hergestellt mit traditionell sorbischer Technik. Ich hatte es mir einfacher vorgestellt. Es sind noch sehr, sehr viele Übungseinheiten notwendig, damit mein Ergebnis irgendwann einmal einem sorbischen Ei ein ganz klein wenig ähnlicher sieht.
 
Was war zuerst da, das Ei oder das Muster?

Sonntag, 24. März 2013

eine kurze Unterbrechung der Ostermalerei

Es wird nur eine kurze und keine inhaltliche Unterbrechung des Eieranmalens werden. Aber diese Bilder muss ich euch einfach zeigen. Ina kehrte gestern am frühen Nachmittag viel zeitiger als erwartet von ihrem Seminar zurück. Einfach fein, dann lass uns den Sonnenschein nutzen und noch etwas unternehmen. Da mir ein paar Federn zur Mustergestaltung noch fehlten, kam ich auf die Idee, wir besuchen unsere (Bio) Eier- und Kaninchenlieferantin auf dem Lande. Ihr Hof liegt nicht weit von Dresden entfernt und so fuhren wir kurzentschlossen los.
 
 
Wir wollten unseren Augen nicht glauben. Auf der Straße zwischen Kesselsdorf und Wilsdruff bot sich uns ein erschreckendes Szenario. Während in der Stadt die Straßen trocken waren, trafen wir auf diesem Höhenrücken auf ein Schneetreiben. Der Wind blies den feinen Schnee ganz knapp über den Straßenbelag hinweg und verwandelte ihn sofort zu Eis.
 
 
Als ob uns dieser Schreck nicht hätte ausreichen können, ging es nach ein paar Kilometern direkt hinein in den Winter. Wir schrieben gestern den 23. März und was uns den ganzen Winter über nicht passierte, geschah uns gesten. Wir fuhren uns im Schnee fest. Na toll.
 
 
aufgenommen am 23. März 2013, Landstraße nach Blankenstein, oben auf der Höhe hingen wir dann fest......
 
 
Nach mehreren Anläufen schaffte es Ina's kleiner Stadtrenner und "trug" uns über die Schneeberge und Schneeverwehungen hinweg zum Hof mit der Jahreszahl 1860 über der Eingangstür.
 
 
 
Während der wenigen Minuten des Wartens, fotografiert ich die Eisblumen am Stallfenster von außen. Wie bereits gesagt am 23. März 2013. In der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag zeigte das Thermometer -18,4 Grad an. Das war die kälteste Frühlingsnacht seit der Wetteraufzeichnung.
 
Eisblumen
 
 
Hallo ihr Hühner im Stall. Von euch bekommen wir also unsere frischen Eier. Es freut mich, euch einmal persönlich kennenzulernen. Einen Wunsch hätte ich noch, gebt ihr mir neben 20 Eiern auch noch ein paar von euren Federn mit. Diese benötige ich dringenst für mein Vorhaben zur Gestaltung der Ostereier.
Leider lagen keine Federn zwischen den hundert Hühnern herum. Beherzt griff sich die Bäuerin drei, vier Hühner und rupfte die Federn heraus, fertig. Also ihr Hühner, verzeiht mir mein Eindringen, bitte.
 
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Samstag, 23. März 2013

Ostereiergestaltungskurs, Teil II

kleine Eierkunde für Unkundige (also für mich selbst)
 


Wem sich der Luxus bietet, direkt beim Bauern (ungestempelte) Hühnereier kaufen zu können, der sollte dies unbedingt machen. Dafür sprechen zwei Gründe. Grund1 lautet, die sonst störenden Zahlen auf der Schale sind nicht vorhanden. Grund 2, die Eier der "glücklichen" Hühner besitzen im Vergleich zu ihren Artgenossen hinter Gittern das dickere Fell, respektive die dickere Eierschale. Diesen Vorteil lernt man in den vielen Phasen der Ostereigestaltung und Verarbeitung sehr schätzen. Allein die Vergrößerung des zweiten Loches am anderen Ende des zukünftigen Osterschmucks kann einem die Haare zu Berge stehen lassen. Gerade beim letzten Klick zieht sich klack ein langer Riss durch die Kalkschale. Unbrauchbar! Beim zweiten Versuch gelingt es hoffentlich besser.
Die Eier, der den Hahn selbst noch kennenden Hühner, gelangen über einen rein manuellen statt maschinellen Transport auf den weiteren Weg zur Verpackung. In der Legebatterie hingegen fallen die weißen Kullerdinger von der rektalen Hühneröffnung auf ein Rost herab. Darauf rollen sie über ein nächstes, metallenes Rost weiter zu einem Förderband, an dessem Ende im optimalsten Falle schon der Sprung in die Eierschachtel stattfindet. Das auf solch einem harten Transport mancher Riss in der Kalkschale seinen Anfang genommen haben kann, versteht sich nun fast von selbst. Stelle man sich im Vergleich nur die weiche, warme Hand der Bäuerin vor, die das frisch dem Huhn entschlüpfte Ei aus dem Stroh hebt, in einen auch mit Stroh ausgelegten Weidenkorb hinein legt. Wow.

OK, bevor ihr nun dutzende Kilometer im Auto unterwegs seid, in den Dörfern jeden kläffenden Hund kennenlernt und dabei x-Liter Kraftstoff verbraucht, gebe ich euch einen Lösungsansatz mit auf den Weg.

Osterhase bei einer Eier Einkaufsfahrt, auf der Rückfahrt liegen die frischen Eier auf der Ladefläche seines Autos



Nehmt das schnöde rund-weiße Ding, dass unter eueren Händen den höchsten Olymp der Ostereiergestaltungskunst erklimmen soll, zwischen die Finger. Dann dreht ihr das Ei gegen das Licht einer Glühlampe mit einer hohen Wattzahl. Diese "Durchleuchtung" bringt unsichtbare Risse sehr schnell zur Geltung und erspart euch manche Umsonstmühe und außerdem einige zusätzliche Portionen Rührei zu den Mahlzeiten.


Wie kommen die beiden Löcher ins Ei?
Alles was filigran und spitz ist, kann genutzt werden. Dazu zähle ich z.B. die Stopfnadel oder eine Rolladennadel. Die Profis arbeiten mit sehr kleinen Bohrern und ich empfehle für die Heimwerkerwerkstatt einen Eierpikser. Der Eierpikser findet vor dem Kochen eines Frühstücksei seinen Einsatz. Vielleicht liegt er schon jahrelang ungenutzt in einer Schublade für Küchengeräte. Nun erwacht er aus seinem Winterschlaf. Einmal das Ei oben und einmal unten gedrückt. Schon befinden sich zwei wunderbar+e, kleine Löchlein im Ei. Das Löchlein am dickeren Ende vom Ei vergrößert man durch wenige Stiche mit einer Stopfnadel auf ca. 3 - 4 Millimeter Durchmesser. Nun wollen wir das Eis ausblasen. Einem Herrn aus Görlitz bat ich vor einigen Wochen darum, mir diese Technik vorzuführen, damit ich einige Fotos schießen kann. Das Ergebnis dieser Aktion seht ihr im nächsten Bild:

 
bis das die Augen herauskullern, Eierausblasen nach Görlitzer Brunnen Art

Damit sich Dotter und Eiweiß gut ausblasen lassen, kann man hin und wieder mit der Stopfnadel in die "träge Masse" hineinstechen. Es hat sich weiterhin bewährt, die nun leere Eihülle mit warmen Wasser auszuspülen. Hierfür das Ei mit dem großen Loch in ein kleines Schälchen mit sehr warmen Wasser halten, durch das kleine Loch Luft ansaugen, so dass  Wasser ins Ei hinein gelangt. Einige Male kräftig schütteln und anschließend das Wasser wie schon geübt hinausblasen. Mit einem Essigwasserlappen reinigen wir unseren Eierrohling von Eiweiß- und sonstigen Rückständen. Danach halten Wachs und Farbe auf der Kalkoberfläche besonders gut. Am Ende die Rohlinge mit dem großen Loch nach unten zeigend auf dem Heizkörper mit einer Küchenkreppunterlage ablegen. So trocknet das 1., das 2. ...... das 99. Ei schön aus.
 
ganz schön knifflig erscheint mir diese Technik
 

 
Nun kann der Montag getrost kommen, denn dann starten wir mit den ersten Schritten zur Veredelung. Noch habe ich mich für keine der Techniken entschieden, werde ich färben und kratzen, werde ich nach dem ersten Wachsmuster das Ei färben und mit der nächsten Schicht beginnen, entscheide ich mich für ein Muster aus farbigem Wachs oder klebe ich ein Schleifenband auf die Schale .....? Fragen die die Eierwelt bewegen.





 

Ostereiergestaltungskurs, I. Teil



Eure Kommentare zeigen mir, dass bei euch ein richtiges Interesse dafür gegeben ist, wie diese Wunderwerke entstehen. Ganz sicher kommen sie nie an das Niveau von Faberge Eiern heran, doch diesen Anspruch wird keiner der Künstler erheben.

Verspürt jemand von euch in sich die Lust, in den nächsten Tagen ein oder zwei eigene Ostereier zu gestalten? Wenn ja, dann sage ich, ich mache mit. Na gut, womit beginnen wir? Ich schlage euch zwei Etappen bzw. zwei Schritte für die Startvorbereitung vor. Nicht alles was heute und in den nächsten Beiträgen dazu von mir gesagt wird, ist bitter ernst gemeint. ;-)

die 1. Etappe:
Sie beinhaltet einige Ausdauerläufe durch die heimischen Wälder. Dabei stärken sich nämlich die Lungen für den folgenden Akt, das Ausblasens unserer Ostereier in spe.
die 2. Etappe:
Mein heutiges Foto beschreibt ganz eindeutig die 2. Etappe. Wir begeben uns direkten Schrittes zum Huhn des Vertrauens und erwerben die runden Objekte der Begierde in ausreichenden Mengen, also möglichst palettenweise.

der Bautzener Ostermarkt an einem viel wärmeren Osterfest, damals, ja das gab es auch einmal
 
Bei mir selbst warten seit längerer Zeit schon ausgeblasene weiße & braune Eier in einer Eierschachtel auf die weitere Gestaltung. Aus denen entstehen nach all den Beschreibungen die eigenen Ostereier.

Na, wie war es bei eurem ersten Waldlauf, genug Puste gesammelt? Oder reichte diese wie bei mir viel eher zu einem margeren Eierlauf? Egal, nun geht es auf zum nächsten Schritt, dem Aufstechen der Eier an der spitzen Unter- und der flacheren Oberseite.

 

Von Vorteil könnte sein, sich zuvor Klarheit darüber zu verschaffen, was aus diesem Ei einmal werden soll. Gehen wir davon aus, dass es demnächst an einem schönen Osterstrauß hängen wird. Deshalb legen wir das Ei in die linke Hand und mit einer Stopfnadel durchbohrt man mit drehenden Bewegungen der Stopfnadel zunächst die runde Oberseite des Ei's. Anschließend dieses erste kleine Loch vergrößern. Es darf so groß sein, dass der Inhalt des Ei's hinausgeblasen werden kann und um später ein Stück Streichholz als Halterung für den Anbammelfaden hindurch zu schieben. Wer eine kräftige Lunge besitzt, dem genügt ein kleineres Loch. Ist man nicht ganz so gut bei Puste, sollte es ein wenig größer gehalten werden.
Abschließend an der spitzen Unterseite des Ei's in "gewohnter Weise" ein kleines Löchlein stoßen. Nun mit ganz viel Puste den Inhalt aus dem Ei in eine bereit gestellte Glasschale blasen.

Wird man davon ganz große Augen bekommen? Ja? Dann den Partner mit der Kamera daneben stellen und viele Fotos schießen lassen :-) und uns allen anschließend in einem Beitrag zeigen. ;-)

Gut, dann starten wir am Sonntag mit dem nächsten Schritt....

Freitag, 22. März 2013

die sorbische Meisterin und ihr Konterfei

Meine Osterei Darstellungen mit den klassichen, sorbischen Techniken gehen ganz langsam ihrem Ende entgegen. Zwei drei interessante Punkte habe ich mir noch offen gelassen. Wieder einmal reicht die Zeit nicht aus, doch einem Thema möchte ich mich noch zuwenden, nämlich dem der Frauen und Männer, die hinter diesen einzigartigen Schmuckstücken stehen. Einer sorbischen Ostereigestalterin, ich nenne sie einmal die Meisterin, ja dem Wirken und Schaffen dieser Meisterin widmete man ein sehr schönes und die Blicke einfangendes Andenken. So gelang es mir die Dame zugleich in groß und in klein im Foto festzuhalten.


fotografiert in Bautzen, der Hauptstadt der Ostereier (Ausstellung sorbischer Ostereier)

fotografiert in Bautzen, der Hauptstadt der Ostereier (Ausstellung sorbischer Ostereier)

Donnerstag, 21. März 2013

noch eine weitere Woche dreht sich das Karussell weiter

sorbischen Künstlerinnen und Künstlern auf die Finger geschaut

fotografiert in Bautzen, der Hauptstadt der Ostereier (Ausstellung sorbischer Ostereier)

Noch gut eine ganze Woche dreht sich das Farbkarussel mit dem flüssigen, farbigen Wachs besonders intensiv. Ich berichtete bisher schon über die Bossiertechnik, einer sehr weit in ganz Europa verbreiteten Technik zur Gestaltung der Ostereier, die auch zunehmend in der Lausitz und der Oberlausitz angewandt wird und ergänzend zu diesem Thema folgt nun eine feine Karusellbetrachtung von Rainer Maria Rilke aus dem 1906'er Paris:

Mit einem Dach und seinem Schatten dreht
sich eine kleine Weile der Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem Land,
das lange zögert, eh es untergeht.
Zwar manche sind an Wagen angespannt,
doch alle haben Mut in ihren Mienen;
ein böser roter Löwe geht mit ihnen
und dann und wann ein weißer Elefant.

Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald,
nur dass er einen Sattel trägt und drüber
ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.

Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge
und hält sich mit der kleinen heißen Hand
dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und auf den Pferden kommen sie vorüber,
auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge
fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge
schauen sie auf, irgendwohin, herüber -

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und das geht hin und eilt sich, dass es endet,
und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.
Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,
ein kleines kaum begonnenes Profil -.
Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,
ein seliges, das blendet und verschwendet
an dieses atemlose blinde Spiel. . .

Mittwoch, 20. März 2013

Posieren mit Bossieren

Neben den grünen Hühnereiern bieten die braunen Eier ebenfalls einen einheitlichen Grundton der Schale, auf dem sich die Wachsmuster sehr gut aufbringen lassen und ebenso toll zur Wirkung gelangen.

fotografiert in Bautzen, der Hauptstadt der Ostereier (Ausstellung sorbischer Ostereier)

fotografiert in Bautzen, der Hauptstadt der Ostereier (Ausstellung sorbischer Ostereier)

fotografiert in Bautzen, der Hauptstadt der Ostereier (Ausstellung sorbischer Ostereier)


Dienstag, 19. März 2013

Bossieren mit ganz viel Grün


Vielleicht kennt jemand von euch die aus Südamerika stammende Hühnerrasse, das schwanzlose Araucana-Huhn, die ausschließlich grüne Eier legt. Dieser grüne Grundton eignet sich ebenso wie der gleichmäßige Farbton bei den braunen Eier ganz besonders gut für die vorher beschriebene Wachstechnik.

fotografiert in Bautzen, der Hauptstadt der Ostereier (Ausstellung sorbischer Ostereier)
fotografiert in Bautzen, der Hauptstadt der Ostereier (Ausstellung sorbischer Ostereier)
fotografiert in Bautzen, der Hauptstadt der Ostereier (Ausstellung sorbischer Ostereier)


Montag, 18. März 2013

die Bossiertechnik zur Ostereiergestaltung


Für die Bossiertechnik verwenden die Künstler aus dem Sorbenland eine Art Wachskarussell. In den verschiedenen,
gebogenen Löffeln befindet sich ein Vorrat an flüssigem Wachs.




Im ersten Foto ist die Anwendung der Wachstechnik durch eine Sorbin dargestellt. Doch die Bossiertechnik ist eine in ganz Europa verbreitete Methode zur Gestaltung der Ostereier. Rumänien ist das beste Beispiel hierfür. Sogar in Bautzen, der eigentlichen Hauptstadt des feinen Ostereis, kann man auf dem Makrt diese rumänischen Meisterwerke aus Kalk und buntem Wachs kaufen.

 

Die Bossiertechnik unterscheidet sich von den bereits vorgestellten Techniken dadurch, dass ausschließlich mit farbigem Wachs gearbeitet wird. Eine Mischung aus geschmolzenem Bienenwachs und Abrieb der bekannten Wachsmalstiften ergibt das farbige Wachs. Wie in der Reserviertechnik entsteht durch auftupfen die Aneinanderreihung von Formen und daraus die späteren Ornamente. Ebenfalls mit zugeschnittenen Federkielen und dieses Mal mit Stecknadelköpfen, die in das flüssige Wachsgemisch getaucht werden, entstehen die gewünschten Muster. Im Unterschied zur Farbe erheben sich die Wachsformen reliefartig von der Eierschale. Mit der Wachsbossiertechnik sind schnelle bzw. sofortige Erfolge auf den naturell farbenen Eiern zu erkennen.



Ostereier, im Mehrfarbsystem mit der Bossiertechnik
hergestellt im rumänischen Bukowina
Ostereier, im Mehrfarbsystem mit der Bossiertechnik
hergestellt im rumänischen Bukowina