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Donnerstag, 3. Oktober 2013

das sächsische Wort des Jahres 2013 - GESUCHT & GEFUNDEN


Festtagsküchle für den 3. Oktober:




Wieder einmal schreiben wir den 3. Oktober. Auf diesen Tag bezogen möchte ich, zurückblickend auf die vergangenen 20 Jahre, nicht über die KOHL'schen blühenden Landschaften sinnieren, sondern ich berichte gerne wieder über den:
 sechs'n Jahrgang der
sächsischen Wörter.

Jedes Jahr werden in Sachsen im Verlaufe des dritten Oktober die sächsischen Wörter des Jahres in einer großen Gala gekürt. Das findet in den drei folgenden Rubriken statt:

1. 'das beliebteste sächsische Wort' des Jahres,
2. 'das schönste sächsische Wort' des Jahres,
3. 'das bedrohteste sächsische Wort' des Jahres.

Es standen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Vorschläge (ca. 4.500) zur Auswahl. Hier stelle ich euch nun die GEWINNER des Jahres 2013 vor:

Das beliebteste sächsische Wort des Jahres 2013 lautet:
* Hitsche - anderer Begriff für Fußbank, altes Auto oder klappriger Kinderwagen


Hitsche.....


Das schönste sächsische Wort des Jahres 2013 lautet:
* verhohnebibln - im Sinne von veralbern, hinters Licht führen


verhohnebibln.....



Das bedrohteste sächsische Wort des Jahres 2013 lautet:
* schnorbslich - steht für köstlich im Zusammenhang mit dem knackenden Geräusch beim Verzehr von rohem Gemüse und schmackhaftem Obst

schnorbslich.....


Gerne gebe ich euch in einer chronologischen Aufstellung einen Überblick über alle bisherigen sächsischen Wörter des Jahres (seit dem Beginn dieser Wahl 2008)  in ihren jeweiligen Rubriken und ihre Bedeutung in Hochdeutsch, falls es zu schwer werden sollte.

Die beliebtesten sächsischen Wörter der Jahre 2013 - 2008:
2013 - Hitsche - Fußbank, aber auch für altes Auto oder für einen klapprigen Kinderwagen
2012 - didschn - Lebensmittel in z.B. Kaffee eintauchen, einweichen
2011 - katschnlaut kauen oder schmatzend kauen
2010 - Hornzsche - unaufgeräumtes Zimmer, alte Rumpelkammer
2009 - fischelant - pfiffig und erfindungsreich
2008 - nu - genau, ja, das meine ich, Lückenfüller, als Satzbeginn oder Satzende

Die schönsten sächsischen Wörter der Jahre 2013 - 2008:
2013 - verhohnebibln - jemanden veralbern, an der Nase herumführen
2012 - plumbn - nicht trinken, in sich hinein schütten
2011 - bomforzionös  großartig oder überwältigend, einmalig
2010 - bäbbeln - Fußball spielen nur so zum Spaß
2009 - färdsch - fertig, abgeschlossen, Ziel erreicht
2008 - muddln - Zeit vertreiben, etwas machen, ohne das dabei etwas herauskommt

Die bedrohtesten sächsischen Wörter der Jahre 2013 - 2008:
2013 - schnorbslich - köstlich im Sinn von knackendem Geräusch beim Verzehr von rohem Gemüse und Obst
2012 - Renfdl - der Brotkanten, der Anfang und das Ende eines Brotes
2011 - Haderlump - was so viel bedeutet wie Landstreicher, Taugenichts
2010 - Dschidschoriengrien - besonders markanter, heller Grünton, tut dem Auge schon weh
2009 - Asch - Aufwaschschüssel oder eine größere, ovale Waschschüssel
2008 - lawede - ausgeleiert, etwas marode, aber noch nicht ganz kaputt

Zum Abschluss noch ein kleiner Foto-Rückblick auf die Wahl im Jahr 2012 HIER:

7 Kommentare:

Cux-Nachtfalke hat gesagt…

Hallo Egbert,

da bin ich mal gespannt was dabei raus kommt. Einige Beegriffe kenne ich, aber für den Größten Teil bräuchte ich einen Dolmetscher.

Schönen Feiertag noch,
viele Grüße
Nachtfalke

Dies und Das vom Neckarstrand hat gesagt…

Egbert, ich bin gespannt wie ein Flitzebogen. Das ein oder andere Wort
kenn ich - baer es hält sich in Grenzen.
Viel Vergnügen beim Hüten der kleinen Krott.
Einen schönen, erholsamen Feiertag wünscht
Irmi

Christa J. hat gesagt…

Von diesen Wörtern kannte ich nur ganz wenige und fand es sehr amüsant, die Bedeutungen aller nun hier erfahren zu können.
Klasse post, toll erklärt und so schön bebildert.:-)

Die Festtagsküchle sind noch frisch, wie ich sehe, ich genehmige mir daher eins. :-)

Liebe Grüße
Christa

malesawi hat gesagt…

Da hat es die Hitsche dieses Jahr geschafft. Bravo!
Dein Überblick ist sehr interessant.
Das Wort schnorbslich kommt mir bekannt vor. Wir schnurpsen. ;-)
Liebe Grüße!

ELFI hat gesagt…

kenne nur den haderlump! :))

granny doodlez hat gesagt…

hitsche resp. hitschebänkchen gibts auch im thüringischen, desgleichen in leichter abwandlung *verhohnepiepeln*. viele der aufgeführten wörter haben große ähnlichkeiten mit thüringischen. aber weimar gehörte ja auch mal zu sachsen...

Renate Waas hat gesagt…

super Beitrag! Da kann ich ein paar Ausdrücke gut gebrauchen ... schnorbslich z.B. ist einfach wunderbar.

Viele Grüße von Renate