Morgen startet die ganze Arbeitswelt damit, sich auf das Wochenende seelisch und moralisch einzustellen. Ungeliebte Tätigkeiten fallen leichter, denn man weiß, pünktlich mit dem Feierabend am Freitag beginnt das Wochenende. Die Herzen schlagen noch ein Stück höher, denn das Wochenende beschert uns ein neues Spätsommer Hoch. Was fangt ihr mit dieser schönen, restwarmen Zeit an? Bei uns ruft die Natur ganz laut, die nahe und etwas fernere.......
Schüttel uns, schüttel uns, wir sind alle reif...... Manches klingt wie bei Frau Holle,
.... wenn auch märchenhafter als es sich in der realen Welt darstellt. Dieses Jahr glänzt mit einer guten Apfelernte. Nach zwei mageren Jahren wurde es auch mal wieder Zeit. Nur eins, nicht allein wir haben eine gute Apfelernte, auch alle Bekannten und Verwandten pflücken reichlich Obst und von allen bekommt man weitere Äpfel geschenkt. Was macht ihr alles daraus? Wir kochen Apfelstücken ein, wir treiben die gekochten Äpfel durch die Flotte Lotte, bis das alle Gefäße mit Apfelmus gefüllt sind. Für schöne Apfelsahnetorten und schmackhafte Strudel warten die grob geriebenen Äpfelspäne im Gefrierschrank auf ihren Einsatz.
Auch der Pflaumenbaum steht mit dem kräftigen Blau seiner reifen Früchte im Wettbewerb mit seinem eigenen grünen Kleid aus gesunden Blättern.
Nachdem die Spätfröste in den beiden vorangegangenen Frühjahren dafür sorgten, dass keine Ernte möglich wurde, können wir auch 2012 reichlich Pflaumen abnehmen. Schon wieder ergibt sich diese Frage, was machen wir alles daraus? In der Regel entsteht bei uns das schmackhafte Pflaumenmus in einem aufwendigen Kochprozess daraus. Entsteinte und zur Hälfte aufgebrochene Pflaumen wandern auch in den Gefrierschrank, damit später viele Pflaumenkuchen mit dicken Butterstreuseln aus dem Backofen kommen können.
Die österreichischen und slovenischen Obstbauern fertigen aus der Pflaume eine dicke Maische an, die nach dem Gärprozess zu Pflaumenschnapps verarbeitet wird. Das geht in Deutschland nicht und so wandern wenige dieser süßen Früchte vielleicht in einen Rumtopf. Nur der alte Walnussbaum steht ohne Früchte da. Es fielen im Frühjahr des nachts wieder Minusgrade in seine Blüte und so stehen wir im dritten Jahr ohne seine Nüsse da. Dafür schenkte er uns mit seinen großen Blättern den ganzen Sommer kühlenden Schatten und dafür sind wir ihm sehr dankbar.
Ja, wenn sich Leib und Magen freuen, soll die Seele auch nicht zu kurz kommen. Der Garten ist weiterhin voller bunter Blumen und sogar die Rosen bieten die eine oder andere Knospe zum Schnitt an.
Damit schließt sich jetzt der Reigen am gedeckten Kaffeetisch. Neben den dampfenden Tassen findet sich auf der einfachen Holztischplatte duftender Pflaumenkuchen ein und auch einige Rosen mit ihrem zartlieblichen Duft sind dabei. So ist es dann.
Nun darf das Wochenende mit seinem
Spätsommer Hoch kommen, oder ..... ?