Mit dem Herbst verbinde ich in meiner Gedankenwelt gemähte Wiesen, Stoppelfelder, heftigen Wind und herbstliche Stürme. So sehen die besten Bedingungen für eine der wunderbarsten Herbstbeschäftigungen aus, die ich seit meiner Kindheit kenne, nämlich einen selbst gebastelten Drachen steigen zu lassen.
Wenn es jedoch an solch einem selbst gebastelten Drachen fehlt, was mache ich dann? Suche ich mir wie Don Quichotte eine Windmühle? Möglich, doch wenn auch ihr der notwendige Wind fehlt, was dann? Dann schiebe ich mit meinen eigenen Händen die Flügel der Windmühle an.
Vielleicht genügt ein leichter Schupps von unten....
oder in die andere Richtung?
Sollte ich sie lieber kräftig anstoßen oder ...
... schwungvoll anschienen?
Mit zwei Fingern finde ich das richtige Maß ....
.... und eventuell braucht es noch einen zweiten Schupps, ....
....wenn sich mir die Flügel am Ende zu schnell drehen, dann stoppe ich sie mit einer abrupten Bewegung.
Unsere Windmühle
Auf hohem Mühlenberge
da thront ein alter Bau,
des Dorfes schlichte Marke,
die Mühle groß und grau.
Die langen Flügel kreisen
in gleicher, steter Ruh
und winken aus der Ferne
schon Heimatgrüße zu.
Als trautes Bild des Friedens
und stiller Emsigkeit,
so steht die alte Mühle
nun schon seit langer Zeit.
O möge sie uns bleiben,
ein Denkmal lieb und wert,
denn sie gehört zum Dorfe
wie Hof und Haus und Herd.
Heinrich Mahler
die Holländer-Gallerie-Windmühle 'Elisabeth' in Selsingen aus dem Jahre 1868 |