Für den Nikolausstiefel am 6. Dezember kommt heute eine weitere Oderbruch Geschichte:
Nach unserem ausgiebigen, ersten Besuch in der Braunzeugtöpferei bei Manfred Dannegger (und der sich damit automatisch einstellenden "leeren Reisekasse") standen noch zwei Besuche auf unserer Wunschliste. Den einen Ort kennen die meisten Mitleser unseres blogs schon aus dem Frühjahr. Der Name des kleinen Ortes lautet Altreetz und das Ziel hieß das Landwarenhaus von Christian Filter.
Auf dem Weg dahin sahen wir am Straßenrand diesen kleinen Aufmerksammacher stehen. Im Nu erwachte das Gernstl Reise- und Entdeckerfieber. Wir entschlossen uns, einen Zwischenstopp einzulegen und dem Geheimnis des Schildes mit der Aufschrift "Tag der offenen Tür, Letschiner Adventskalender, Tür 1" auf die Spur zu kommen.
Tag der offenen Tür, der Letschiner Adventskalender 2012, Tür 1, 1. Dezember 2012 |
der Letschiner Adventskalender lockte uns am 1. Tag nach Ortwig bei Letschin |
Als wir so dastanden, winkte uns ein junger Mann in signalrotem Pullover zu sich auf's Grundstück, hierher, kommen sie zu mir hierher. Ehe wir uns richtig umblicken und orientieren konnten, befanden wir uns mitten im einem Fachvortrag über die Eisenbahn, deren Signaltechnik, alten Schienen und Waggons aus dem erzgebirgischen Bergbau und einem Wahnsinnshobby. Das ist das Leben eines jungen Mannes, der in seinem Garten sich einen Traum verwirklicht. Ingo Neumann baut sich eine Rundstrecke für eine alte Bergbaubahn. Die Gleise, Schwellen und Weichen holte er sich aus der Bergbauregion Erzgebirge selbst ab. Da sein Sinn nach einer Verbindung der Gleisanlage mit der Eisenbahnsignaltechnik steht, liegt es auf der Hand, dass Ingo beides miteinander verknüpft.
Ingo Neumann aus Ortwig vor seiner Haustür und Eingangstür zum Museum |
Mit der Draisine auf der Basis einer alten Lore ging es gleich los. Dabei erläutert dieser Eisenbahnfan alle vorhandenen Signale und führt diese funktionfähigen Anlagen auch vor. Ein ganzer Teil davon stammt aus Berlin und manch eine aus Nieten bestehende Verstrebung erzählt Geschichte, die fast 100 Jahre alt sein könnte.
Symbiose aus Bergbaubahn und alter Berliner Eisenbahnsignaltechnik |
Mit der Draisine in die Weihnachtszeit, Antennen- und Signalausstellung mit Erlebniskino und Fahrt in der Draisine, so stand es auf dem ersten Türchen des Letschiner Weihnachtskalenders. Im Haus des Ausstellers, das Wohnraum, Museum, Kinosaal und Bahnhofschaltzentrale alles in einem zu sein scheint, machte uns Herr Neumann ein persönliches Geschenk. Nach wenigen Handgriffen an einer selbst hergestellten Schalttafel fuhr vor unseren Augen der Expresszug nach Dresden um 15:39 Uhr ab.
Wie oft sahen wir in der damaligen Zeit ohne eigenes Auto auf solch eine Hinweistafel am Bahnsteig? Das kann keiner mehr sagen und trotzdem löste dieser Anblick ein wenig Wehmut aus.
noch ein einzigs Mal hieß es, freie Fahrt für den Express-Zug von Berlin-Schönefeld nach Dresden Hauptbahnhof, zumindest auf der historischen Anzeigetafel im Erlebniskino Ortwig bei Ingo Neumann |
In diesem Sinne unseres Erlebten öffnet in den 24 Tagen bis zum Weihnachtsabend jeden Tag eine andere Person in Letschin und Umgebung sein Türchen zum Haus, zum Hof, zum Geschäft, zum Hobby und verbreitet damit viel Freude. Wir zwei finden, mit diesem Weihnachtskalender hat sich Letschin etwas ganz Besonderes einfallen lassen.
Fazit: Gernstl wäre mit uns nicht unzufrieden gewesen.
;-)
6 Kommentare:
das ist ja toll so ein lebendiger Adventskalender.. intressant was der so macht und tut ahhhh so was ist natürlich was schönes!
Schönen Nikolaustag wünsche ich euch!
Lieben Gruss Elke
how neat! glad you visited his little museum!
my great grandfather came from berlin. his name was maximillian von wille! what a grand name!
Das ist ein toller Adventskalender.
Liebe Grüße!
REcht hast du, das wäre was für den Gernstl :-)
Liebe Grüsse aus Wien
Toll. Ganz toll !
Na, da hat sich der Abstecher ja gelohnt ;-)
... und wieder einiges Neues erfahren!
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