blog Titelgedanken

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... mit mehr eigener Ruhe und großzügigerer Gelassenheit durch das ganze Jahr gehen.

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Sonntag, 5. Februar 2012

zieht euch warm an

Am Freitag läutet man überall das Wochenenden ein.


Natürlich gehört zur Vorbereitung des Wochenendes, insofern dafür die Zeit und die Möglichkeit da ist, der Besuch des Wochenmarktes. Den größten Wochenmarkt Dresdens findet der Besucher am Freitag auf der Lingnerallee. Das ist die lange Passage hinter dem Hygiene-Museum, die sich bis zum Beginn der Parkanlage des großen Gartens erstreckt.


An diesem Freitag nahmen wir beide uns wieder einmal Zeit, in aller Ruhe über den Markt zu schlendern. Im Normalfalle vergehen dabei zwei Stunden wie im Fluge. Wir streifen zunächst eine komplette Runde über die fast 4 mal 700 Meter, schauen uns die Waren an und kaufen in der zweiten Runden ein. Doch die Kälte forderte auch bei den Händlern ihren Tribut. Nur noch ein Drittel von ihnen schaffte es auf den Markt. Da, wo sich sonst Stände und Verkaufswagen eng an eng drängen, da, wo die Marktbesucher sich sonst auf die Füße treten, ja da gab es wesentliche Lücken zu bestaunen. Lücken die nur das Eis und die Kälte gerissen haben können.


Irgendwie mutete die ganz Szenerie etwas sibirisch an. Die Händler versteckten sich unter ihren dicken Mützen und in ihren Ständen. Die Ware machte einen sehr tief gefrorenen Eindruck auf uns. Für nicht Lebensmittelhändler standen die wärmenden Dinge des Lebens im Vordergrund und wie kann es anders sein, sprangen mir diese natürlich als erstes ins Augen. Wie diese Filzschuhe aus Omas Zeiten....


.... dann gab es für mich bei diesem Markbesuch noch die Erkenntnis, dass der Winter wohl die unerotischste Jahreszeit sein muss........


... und für die jüngeren Leute bestand die Variante, statt der 3/4 langen diese Leggins zu kaufen....


Hier sollte es wohl der Preis machen.


Erfrorenen Ohren und Nasen konnte man mit einem kompletten Wechsel des befallenen Kopfes begegnen.....


Den kleinsten und wärmsten Stand fanden wir bei unserem Rundgang dann auch noch.


Was wohl hier neben Heu und Schafwolle noch feilgeboten wurde? Die sonst von allen Seiten begehbaren Obst- und Gemüsestände glichen eher einem sibirischen Eisanglerzelt. Doch diese Leute hier sind einer der wenigen Obsthändler gewesen, die es am Wochenende zu finden gab.


Ein Anderer verkaufte seine Ware gleich vom LKW und aus dessen Kühlcontainer heraus, welcher entgegen seines Namens an diesem Markttag als Kälteschutz für die Menschen und die Äpfel fungierte.

Samstag, 4. Februar 2012

Treibeis statt Flaschenpost und Blumenkränzen

Sonnenüberstrahlter Freitagshimmel im bezaubernsten bayrischen Blau, klirrende Kälte und feinste aus dem wolkenfreien Himmel fallende Schneekristalle, fast menschenleeres mit lautem Getöse lockendes Elbufer, die Schifffahrt ist eingestellt.
Obwohl kein einziges Schiff gegen den Strom schwimmt, überfällt die Elbe ihren Betrachter mit einer ungewohnt lauten Kulisse. Statt des stillen Dahinschwimmens damit auf gar keinen Fall der schöne Canalettoblick gestört wird, überrascht sie heute mit einer scheinbar hohen Fließgeschwindigkeit und einem breiten Band an Geräuschen. An den Brückepfeilern steigert sich das zu einem wahren Getöse. Fast über nacht füllte sich das Flußbett mit Treibeis. Unzählige Eisschollen schwimmen in hoher Geschwindigkeit dahin, stoßen laut krachend aneinander und zerbersten beim Zusammenstoß mit Brückpfeilern aus uraltem Sandstein. Die Fließgeschwindkeit macht mich schwindlig......



Keine Angler sitzen wartend am Rande des Flusses auf der Ufermauer. Im Gegensatz zur warmen Jahreszeit schwimmen keine Blumenkränze ruhig ziehend vorbei und eine Flaschenpost dürfte es im Moment sehr schwer haben.


Eiszapfen wachsen wie Stalaktiten von den Brückenbögen herab und erwecken dabei den Eindruck, mit den gesamten Kirchtürmen im Wettstreit um die schönste und größte Spitze zu stehen.




Donnerstag, 2. Februar 2012

der Rachen des Frostes

Unweit der Dresdner Bienertmühle fand ich ihn im Plauenschen Grund, den Rachen des Frostes aus dem all die Kälte dieser Tage zu kommen scheint. Die nächste Nacht könnte die bisher kälteste Nacht des Winters werden mit minus 20 Grad. Wer möchte schon diesem eiskalten Mund einen Kuss auf die Lippen drücken?


Gegen die Kälte schicke ich einen optimistischen Ausblick aus der Feder des Hoffmann von Fallersleben auf die Reise, Winters Abschied:


Mittwoch, 1. Februar 2012

Heute schlagen wir wieder eine neue Seite auf - FEBRUAR

Der neue Monat beginnt mit unheimlich viel Sonnenschein, mit minus 9 Grad und einer neuen, aufgeschlagenen Seite im Jahreskalender. Mal schauen, wie der neue Monat verpackt ist. Aha, so sieht er aus:


Auffällig am Februar'12 ist, dass mir diesmal zwei Tage fehlen. Also muss ich mir noch schneller als im Januar überlegen, was für wen und wann mit dieser Februarseite des Einpackkalenders geschehen soll.


Daran schließt sich thematisch eine weitere Frage an. Was ist im Januar für die Leser und die Besucher des Gras-geflüster.blogs am Interessantesten eingepackt, verpackt oder versteckt gewesen?


* An erster Stelle steht der Wolf, quatsch der Wulff. Der häufigste Suchbegriff, mit dem Besucher auf meinem blog trafen, lautete im Januar "Karikatur Wulff".
* An der zweiten Stelle folgt wieder ein Name, die Andrea. Ob nun die Sturm- bzw. Wetterbezeichnung verantwortlich dafür ist, dass dieser Beitrag so oft angeschaut wurde, kann ich nicht einschätzen. Doch vielleicht lag es auch am von mir zufällig gewählten Titel: "unterwegs mit der wilden Andrea".
* An dritter Stelle steht mit den drittmeisten Klicks eine geschlossene Reise auf der Elbe nach Hamburg in einem durch und durch durchsichtigen Gefährt. Es ist der Beitrag: "eine Flaschenpost auf dem Weg nach Hamburg" gewesen.

Was aus dieser Reise werden wird, wer sich von den vorgestellten Dresdner Originalen mir zeigen wird, welches Wetter unser Leben im neuen Monat beeinflussen wird, sind nur drei Punkte aus dem Januar, die ich noch einmal aufgreifen möchte. Nun lasst euch überraschen und bis denne wieder ;-)

Dienstag, 31. Januar 2012

der letzte Januartag im Jahr 2012 ist ein kalter

Vor einer Woche begann die Geschichte mit der Flaschenpost am Elbufer. Nun endete sie wahrscheinlich so schnell wie sie begann und das im doppelten Sinne. Die am Folgetag abgeschickte bunte Ansichtskarte scheint nicht angekommen zu sein. Woran mag es liegen? Der erste Gedanke der sich mir aufdrängt ist, hat es sich die Postzustellerin zu leicht gemacht? Doch zunächst zurück zum Mittwoch vor einer Woche.
Auf dem kleinen Brief stand neben der Adresse leider nur der Vorname des Mädchens, dass die Flaschenpost in die Elbe warf. Diese Adresse schrieb ich auf die Karte. Wenn nur eine Familie in dem Haus wohnt, hätte sie ankommen können. Doch was ist, wenn in diesem Haus 60 Mietparteien wohnen? Zeit für eine wirklich erfolgversprechende Flaschenpostfamiliennnamerecherche hat die Christel von der Post bestimmt nicht und so endet nun die Geschichte ohne erhofftes Ergebnis. Ein wenig unzufrieden sind wir beide schon. Werden wir doch nie erfahren, ob die Reise weiter ging und ob noch jemand die Flaschenpost aus der Elbe zog. Zu diesem Zwecke stand neben einer Kurzgeschichte über das Zusammentreffen mit der Flaschenpost auch noch die blog-Adresse vom Gras-geflüster.blog auf der Karte.


Da hilft nur eins, weiterhin die Augen offen halten. Die nächste Flaschenpost schwimmt alsbald vorbei, dann wenn es wieder wärmer wird......

Montag, 30. Januar 2012

Erich Kästner und das Antiquariat im Schloß Pillnitz

An diesem Beitrag zu Wochenbeginn ist einzig und allein Christiane aus Köln "schuld". Auf meine kleine Büchergeschichte vom Freitag schrieb sie in ihrem Kommentar: Beim ersten Bild dachte ich an Kästner. ;-), und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Dieses Motiv (siehe kleines Foto links) kennst du doch aus Dresden und tatsächlich steht es in etwas abgewandelter Form in der Kästnerpassage der Dresdner Neustadt. Malesawi nennt es die Blumensäule und in der Tat dient die Schale auf den alten Büchern von Pillnitz das gesamte Jahr über dazu. Ob das kleine Kästnerdenkmal als Vorlage für die aufgespiesten Bücher des Antiquariats diente oder ob dieser Zusammenhang einzig und allein meiner Phantasie entspringt, weiß ich nicht. Doch ein gewisser Zusammenhang ist schon zu erkennen.





Am Montag sitz ich wieder einmal in Dresdens größter Buchhandlung in der 4. Etage, trinke Milchkaffee und blättere in mich interessierenden Büchern. Hier schließt sich der Kreis zu Erich Kästner, auch wenn auf meinem Tisch andere Bücher liegen werden. Auf 2.800 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet die Buchhandlung ein Vollsortiment mit über 100.000 Büchern und Tonträgern an. Entweder sucht man sich einen bequemen schwarzen Ledersessel zum Stöbern in den Büchern aus, oder man geht ins Café. Wo gibt es sonst noch solche Möglichkeiten?

Freitag, 27. Januar 2012

KEINE ANGST VOR BÜCHERN

HABE KEINE ANGST VOR BÜCHERN,
UNGELESEN SIND SIE
VÖLLIG HARMLOS.



Eine von mir nicht ganz ernst gemeinte Geschichte ;-) auf dem Weg ins nahe Wochenende:

Ob der Erschaffer dieser Skulptur den Spruch im Bilderrahmen richtig verstanden hat? Völlig harmlos, das ich nicht lache. Wenn jemandem beim Betreten des Geschäftes das längliche Ding mit der Blumenschale auf den Fuß fällt, na dann Gute Nacht.


Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man hier die Bücher nicht so richtig mag. Sie werden aufgespiest wie ein Schaschlik, lieblos an den Ohren ins Fenster gehangen......


.... oder gleich im ganzen Bündel zwischen die Gitterstäbe gesteckt.


Kann sich jemand noch eine Steigerungsform zum bisherigen Frevel mit den Büchern vorstellen. Nein? Ich schon! Fällt euch etwas beim Stichwort "Enten-Klo" ein? Nein? Dann schaut doch mal auf das nächste Foto. Das ist das Ende.


Was könnten die wohl in ihrem Shop verkaufen? Fragt ihr euch das auch? Bei der in meinen Augen regelrecht dargestellten Abneigung zu Büchern, bei dem scheinbar regelrecht zur Schau gestellten Haß den Büchern gegenüber bleibt nur eine Möglichkeit offen. Wer das gedruckte Wort auf Papier ablehnt, der liebt wahrscheinlich einzig und allein das elektronische Wort, gesprochen oder geschrieben. Ganz sicher verkaufen die hier elektronische Bücher: E-Books, i-books, E-Bookreader, Kindle Reader, iPad's & Co und selbstverständlich die Software dazu. Warum stecken sie sonst alles Andere in die Kiste? Weshalb tun sie das? Na weil sie keine "richtigen" Bücher verkaufen,


sie verkaufen alte Bücher, mehrfach ausgelesene und trotzdem noch voller Buchstaben, Grafiken und Fotos, denn sie sind ein ANTIQUARIAT. Manches Mal scheine ich ganz schön auf der Leitung zu stehen. ;-)

Schönes Wochenende euch allen.

(PS: Soeben schauten wir gemeinsam in die Fenster des Antiquariats im Schloß Pillnitz Dresden.)

Mittwoch, 25. Januar 2012

eine Flaschenpost auf dem Weg nach Hamburg

Dieser Mittwoch ist seit langem wieder einmal ein Tag ohne Regen gewesen, ein Tag mit einigen Versuchen der Januarsonne, uns Menschen mit Glückshormonen zu versorgen. Doch lange reichte ihre Kraft nicht aus, das spürten wir auf unserem Spaziergang durch den Park von Schloß Pillnitz ganz deutlich. Obwohl die Anzeige im Auto hoffnungsvolle 5 Grad Plus verhieß, war die gefühlte Temperatur auf Grund der feuchten Luft und des scharfen Windes wesentlich niedriger. Aber wenigstens fiel kein Regen und kein Schnee vom Himmel, also los zum ausgiebigen Spaziergang zur Stärkung des Herzens. Wenn schon die Sonne bei den Glückshormonen versagt, dann müßte es doch anderes Glück zu finden geben. Auch im Antiquariat war es nicht zu finden, das Glück, z.B. bei der Suche nach einem ganz bestimmten Kochbuch aus dem Jahre 1953. Von dieser erfolglosen Suche auf den Innenhof des Schlosses Pillnitz zurückgekehrt, maschierten wir los ans Ufer der Elbe.

Schon bei der Anfahrt von Dresden beunruhigte uns der hohe Wasserpegel der Elbe und deshalb mochten wir das gesamte Ausmaß persönlich in Augenschein nehmen. Doch was war das? Wenige Meter vor der berühmten Freitreppe zu Fuße des Wasserpalais von Pillnitz lag am Ufer der Elbe schon mehr auf der Wiese als noch im Wasser schwimmend eine durchsichtige Flasche aus hellem Kunststoff. Ich machte mir weniger Gedanken darüber, welches zuckerübersüßte Getränk einmal darin enthalten gewesen sein musste. Mein Interesse erweckte ein auffälliger, weißer Zettel im Innern der Flasche. Weißer Zettel, Flasche drum herum, Stöpsel obenauf, wasserdicht verpackt ---- das kann nur eine Flaschenpost sein. Woher mag sie kommen, vom Ursprung der Elbe? Um das zu klären, bewegte ich mich wie ein Astronaut auf dem Mond mit vorsichtigen Schritten den steilen, matschigen Hang bis zur Elbe hinab. Ob Ina bei dem Anblick lachen musste oder sich Sorgen machte, kann ich nicht sagen. Ich hatte mit mir und mit der Kamera in der Hand zu tun.


Eine Flaschenpost, es ist tatsächlich eine Flaschenpost. Im ihrem Innern verbarg sie einen handgeschriebenen Zettel und den trockenen Stengel einer vom letzten Herbst her stammenden Wiesenblume. Relativ einfach fischte ich das Brieflein aus der Flasche heraus. Da lag es nun vor uns in der Wiese und der Inhalt zauberte uns beiden gleichsam ein Lächeln ins Gesicht.


Ina meinte augenblicklich, jetzt musst du der Pauline auch antworten. Schatzsucher, toll --- das hast du nun davon. Im nächsten Schritt gaben wir die beide Dinge wieder in die Flasche hinein, verschlossen diese ganz fest und mit einem gezielten Wurf flog sie so weit es ging hinaus in Richtung der Fahrrinne der Elbe.


Eine ganze Weile beobachteten wir den Tanz der hellen Flasche mit ihrer wichtigen Botschaft im Bauch auf den kurzen Wellen des januarkalten Elbwassers. Dann nahm sie zu unserer Freude ohne Probleme die erste Hürde auf dem erneut gestarteten Weg nach Hamburg. Es ist die Elbfähre von Pillnitz gewesen.


Mal sehen, ob eine auch hier im blog kommentierende Hamburgerin diese Flaschenpost in ein paar Wochen auffischen kann. Das wäre doch ein Ereignis, von Pirna über Schloß Pillnitz bis nach Hamburg, kaum vorstellbar....

PS: Am Abend kauften wir in der Altmarktgalerie eine Dresdner Ansichtskarte und eine Briefmarke mit dem Motiv des Pillnitzer Schlosses. Nun liegt sie beschrieben auf unserem Tisch und morgen geht sie zu Pauline elbaufwärts bis nach Pirna auf die Reise. Das übernimmt in diesem Falle und ausnahmsweise die Post. Schauen wir mal, wer eher ankommen wird.....

Sonntag, 22. Januar 2012

Dresdner Originale und Originelles in Dresden

Dem Leben über die Schulter blickend, entdeckte ich letzte Woche Originelles in Dresden, nämlich das Dasein eines Schutzengels. Es gibt sie wirklich, denn er war ja da, der Schutzengel in seinem leuchtend weißen Hemdchen. Für welche der beiden Damen auf dem Foto trägt er die Verantwortung? Die Antwort bleibe ich euch und mir schuldig. Vielleicht ist mir eine große ERkenntnis gelungen. Wie mache ich Schutzengel sichtbar? Vampire besitzen kein Spiegelbild und mit einem solchen kann ich sehen, ob die Person vor mir lebt oder ein Vampir ist. Scheinbar funktioniert dieser Vorgang umgekehrt bei einem Engel. Als Spiegelbild in der Scheibe eines Schuhgeschäftes habe ich ihn mir sichtbar gemacht. Geht das immer so? Kann ich auch die Scheibe eines handlicheren, alten Bilderrahmens zum Sichtbarmachen verwenden oder muss ich fortan die große, schwere Scheibe eines Schuhgeschäftes mit mir herumtragen? Auch darauf fand ich noch keine zutreffende Antwort. Doch ich erfreue mich schon einmal am kleinen, eigenen Erfolg des Augenblicks.


Das alles geschah am Fuße der Frauenkirche. Etwas weiter davon entfernt, so etwa auf Höhe der Stufen zur Brühlschen Terasse begegnete mir schon wieder eine weiße Gestalt. Garantiert kein Engel, so dachte ich bei seinem Anblick. Doch vielleicht tragen Schutzengel in Ableitung ihres Einsatzgebietes speziellere Kleidungsstücke. Vielleicht bedient und beschützt dieser Bursche eine ganz andere Zielgruppe? Vielleicht.


Dieser Mann auf dem dritten Foto ist auf gar keinen Fall ein Engel, das sieht man sofort.


Nein, ich komme nicht zu dieser Meinung, weil ich das Rote Banner auf seiner Schulter sehe mit den Insignien der untergegangenen CCCP. Es fehlt ihm das wesentliche Merkmal des Engels, die weiße Weste, der weiße Rock oder ein weißes Nachthemd. Auch keine einzige weiße Feder konnte ich an ihm entdecken, kein Flügelansatz, nichts von alledem ist vorhanden. Das bedeutet für mich, das ist kein Engel. Dieser Mann steht schon seit 20 Jahren vor dem Karstadt Einkaufscenter in Dresden. Fast täglich und fast bei jedem Wetter verkündet er seine Botschaft und er verteilt Heftchen. Selbstverständlich ist es nicht der Wachturm den er an die angesprochenen und hastig vorbei eilenden Passenten verteilt, das widerspräche sich mit der roten Fahne auf der Schulter. Er verkündet das Gedankengut einer untergegangenen Weltrevolution und verteilt kleine Flyer dazu, darin auch die Gedanken von Marx und Engels. Engel_______s? In mir regt sich ein leiser Zweifel.....

Da fällt mir noch eine Geschichte ein. Der Mann mit der roten Fahne hat es bereits auf die Titelseite der Nummer 1 der britischen Politjournale geschafft, als Synonym des modernen Dresdens. Das soll der Dresdner Oberbürgermeisterin nicht gefallen haben. Zumindest glaube ich es, in einer Tageszeitung gelesen und deshalb so in meiner Erinnerung behalten zu haben. Mir scheint er auf dem besten Wege zu sein, einmal als Dresdner Original in die Zeiten einzugehen.

Dresdner Originale gibt es einige in Dresden. Wer bei Dresdner Originale an den Original Dresdner Weihnachtsstollen denkt, dem muss ich sagen, augenblicklich ist dieser nicht gemeint. Es geht um Leute, die hier tatsächlich gelebt und gewirkt haben sollen. Historische Figuren, mitten aus dem Leben gegriffen. So wie du und ich. Ein paar von ihnen kenne ich sogar. Da gibt es:

* die Vogel Marliese
* der alte Helmert
* die Gustel von Blasewitz
* die Eierhanne
* der Kinderschreck Peter Groll (unbedingt anklicken)
* der alte Husar
* Redenarr Hauschild
* Buchhändler Helmert
* Karl Gottfried Rehhahn, der “Bildermann der Vogelwiese”
* der Geiger Franz Timmler, genannt mei Sechser und
* der jodelnde Schornsteinfeger E. Pechmann.

Aber ich kenne sie nur dem Namen nach, leider. Doch wenn sie mir einmal auf der Straße begegnen oder als Spiegelbild in einer Schaufensterscheibe auftauchen, dann seht ihr die Fotos von ihnen als Erste. Versprochen.

Freitag, 20. Januar 2012

Omnia vincit amor ---- Liebe besiegt alles

Überall auf der Welt lassen die Verliebten, die Verlobten und die frisch Vermählten an öffentlichen und bekannten Plätzen ihren Gefühlen freien Lauf. Nein, dieses Mal meine ich nicht das Küssen. Nein und ich denke auch nicht an die in die Baumborke geschnitzten Herzen, Buchstaben und Zahlen.
An verschlungenen Geländern, geeigneten Pfählen, passenden Laternen und ähnlichen Gelegenheiten mit Ösen bringen die Paare Schlösser in der Fremde als Bekenntnis dafür an, dass sie eine feste Verbindung geschlossen haben und gleichzeitig wollen sie für sich und ihren Partner ein Zeichen setzen, dass das neue Glück ewig halten möge. In späteren Jahren kehren sie sehr gerne dahin zurück, suchen in einer Unmenge anderer Liebesschlösser IHR SCHLOß und freuen sich darüber, es gefunden zu haben. Überall auf der Welt ist das so, nur in Dresden nicht, denn hier laufen die Uhren ganz anders. Kaum sind diese blinkenden oder rostigen Dinger angebracht, werden sie ganz schnell wieder entfernt. Um so größere Freude empfand ich auf unserem Spaziergang am Mittwoch, als mir diese Fotos mit der Frauenkirche im Hintergrund auf der Brühlschen Terasse gelangen.


omnia vincit amor - ein Liebesschloß in Dresden
noch ein Liebesscholoss in Dresden

Inzwischen fertigt der Graveuer professionell ganz feine Arbeiten an und wie man im zweiten Foto sehen kann, gibt es auch noch die manuelle und spontanere Taschenmesserritzarbeit. Wobei spontan nicht ganz stimmig sein kann. Oder geht jemand von euch mit einem Vorhängeschloß in der Hosentasche spazieren?










Die ersten drei kleinen Aufnahmen von Liebesschlössern stammen aus Florenz, der Stadt der Verliebten. In (beispielsweise) drei anderen europäischen Städten, Prag, Barcelona und Köln kenne ich Plätze und Brücken, an denen vollkommen legitim diese Symbole der Liebe angebracht werden dürfen. Zwischenzeitlich wurden sie in diesen Städten zu festen Bestandteilen des Stadtbildes und ;-) auch der Stadtrundfahrten. Der positivste Effekt mit diesen erlaubten Bekenntnisstellen besteht darin, dass solche Schlösser an keinen anderen oder "wilden" Stelle zu finden sind. Schließlich möchten sich alle nur am "ORIGINAL"platz verewigen. Ähnlich verhält es sich mit dem berühmten Rückwärtswurf einer Münze über die eigene Schulter. Es hat bestimmt noch niemand in Rom erlebt, dass Besucher der ewigen Stadt nicht ihre Münzen in den Trevi Brunnen unweit der Spanischen Treppe werfen. Man möchte ja wiederkommen.....

malesawi fragt sich in ihrem Kommentar, was mit den Liebesschlössern passiert, wenn die Liebe doch mal endet? Wie gesagt, in Dresden hängen sie nicht so lange und ob jemand danach noch an diesen Ort der "Verewigung" fährt und dort der eingerosteten Liebe gedenkt, das weiß ich wirklich nicht. Zumal er/sie Werkzeug mitbringen müsste, um das verwitterte Teil aus der Schloßtraube ab- oder herauszuschneiden. Stellt euch vor, dabei erwischt zu werden und derjenige müsste diesen Vorgang einem nicht seine Sprache sprechenden Ordnungshüter erklären. Also gehe ich davon aus, das die Schlösser als raumfüllende Masse einfach hängen bleiben. Besser wäre es wohl, die parallel zum Schloß etwas einrosten könnende Liebe immer wieder aufzufrischen. Wie wäre es da mit einer Reise ins schöne Elbflorenz, Spaziergängen durch die schönen Teile der Stadt und für alle Fälle immer ein weiteres Schloß in der Hosentasche bereitzuhalten. Die Schlüssel könnt ihr anschließend von der Augustus Brücke in die Fluten der Elbe werfen. Dann hält die Liebe, versprochen.














Diese hier hingen auch mal für ganz kurze Zeit auf der Dresdner Augustusbrücke.


Wieviele "LIEBESSCHLÖSSER" es in Köln auf der HOHENZOLLERNBRÜCKE gibt, seht ihr auf Christianes blog. Bitte diesen Button drücken: HIER BITTE ANKLICKEN!


Ergänzung vom 26.06.2012, so sieht es in Prag mit den Schlössern der Verliebten aus: http://www.panoramio.com/user/3627438/tags/Tschechien%20Prag%20Stadtansichten

Mittwoch, 18. Januar 2012

kein alter Zopf, der Semperopernball 2012

Am kommenden Freitag ist es wieder einmal soweit. Der alljährliche Semperopernball gibt sich am Samstag die Ehre.


Heute verfolgten wir im schönsten Sonnenschein viele fleißige Hände bei der Vorbereitung des Opernplatzes. Da die Semperoper nicht alle Gäste aufnehmen kann, wird wieder auf verschiedenen Großleinwänden das Geschehen im Innern der Oper übertragen.



..... und am Ende des Freitagabends tanzt man zu Walzerklängen, einmal die Gäste in der Oper und dann die Besucher auf dem Opernplatz davor. Dabei spielt im Gegensatz zum Wiener Opernball die Farbe ROT eine ganz wichtige Rolle. Wenn am Abend all die Sterne und Sternchen über den roten Teppich laufen, achten sie aufmerksam auf das Leuchten der roten Lämpchen an den Kameras. Leuchten diese, bedeutet das nur eins, ich bin im Fernsehen und dafür rückt man alles was man hat ins richtige Licht, quatsch ins rote Licht. Die Debütantinnen tragen bei ihrem großen Auftritt in der Semperoper keine weißen Ballkleider, nein das passiert nur in Wien. Die sächsischen Debütantinnen tragen Ballkleider in ROT, das gewagte Motto dafür lautet: "Dresdner dürfen das." Und noch ein ROT spielt eine ganz große Rolle, die Sicherheitsstufe ROT. Ausgerufen für oder bei den ganz Oberwichtigen aus der Politik und aus dem internationalen Showgeschäft. Ich kann mir gut vorstellen, dass so manches Glas Rotkäppchen Sekt an diesem Abend geleert wird und das so manch roter Damenmund einen, zwei oder mehr Küsse erhält. Die Tanzenden auf dem Theaterplatz halten vielleicht wieder eine rote Rose in ihren Händen und noch etwas größeres, rotrund und an einem Faden Hängendes. Dieses letzte ROT steigt nach einem zentralen Signal in den späten Dresdner Freitagabendhimmel auf, dann wenn alle Besucher auf dem Opernplatz ihre roten Luftballons in den Himmel steigen lassen. Mal sehen, wie weit in diesem Jahr der weiteste Ballon fliegen wird. Für uns gibt es auch etwas von dieser Farbe Rot, nämlich an der Ampel und dann heißt es warten, warten und warten.....
;-)

Diese Wartezeit lässt sich verkürzen und zwar mit einem Blick in die aktuelle Tagespresse. Dieser Tage konnte man darin eine kleine Notiz finden. Vielen ist durch eine Bierwerbung das Gebäude der Semperoper als die berühmteste bzw. schönste Brauerei Deutschlands bekannt gemacht worden. Der Bierhersteller "Radeberger" benutzt die Semperoper als Hintergrund für seine Bierwerbung. Deshalb sollen viele Ausländer denken, die diese Bierwerbung auf fast jeder Rückseite der bunten Journale während ihres Fluges nach Dresden sehen, dies sei keine Oper sondern eine Brauerei. Ja und nun ist Folgendes passiert. Der Bierhersteller "Feldschlößchen" landete in diesem Jahr einen ganz großen Wurf. Den vermeintlichen Platzhirsch "Radeberger" vertrieb man mit einem Dreijahresvertrag von seinem angestammten Opernball-Platz. Schauen wir mal, welches bedeutende Gebäude nun als schönste Brauerei Deutschlands von "Radeberger" ausgesucht werden wird. Prost.

Montag, 16. Januar 2012

Was bedeutet Grasgeflüster?


Das war ein richtiges Mix-Wochenende: Wettermix, blog-Mix, Programm-Mix, Menuemix, Wandermix und noch einige andere Mixvarianten.
Vor ein paar Jahren zauberte ich das letzte Mal Auberginen-Lasagne auf den Tisch und weil das so ist, gab es sie bei uns am Wochenende. In Abwandlung des bisherigen Rezeptes legte ich einige Lasagneplatten zwischen die Schichten mit Auberginenscheiben und das bewährte sich auf das Vorzüglichste. Diese kulinarische Gaumenfreude schmeckt nicht nur dampfend heiß aus der Röhre kommend, sondern mindestens ebenso vorzüglich als kalte Vorspeise oder Zwischenspeise oder als feiner Happen auf dem Sofa zum Fernsehabend. Beim Stichwort Fernsehen angelangt, komme ich gleich zum nächsten Mix-Punkt des Wochenendes dem Programm-Mix. Ein Film, der ganz zufällig beim Zappen auf dem Bildschirm erschien, trug den Titel "GRASGEFLÜSTER". Neugierde! Mit dem gleichnamigen blog-Titel schaut man selbstverständlich in den Streifen hinein. Dabei entdeckten wir eine etwas andere Bedeutung des Namens. In Fachkreisen gilt die Gattungsbezeichnung einer Ansammlung grüner Halme auf einem Stück Land gemeinhin nicht dem ebenso heißenden GRAS, sondern den Gewächsen mit rauscherzeugender Wirkung beim Abbrennen der getrockneten Blätter und dem gleichzeitigen Inhalieren des Rauches. Und weil man beim scheinbar sehr gewinnträchtigen Handel dieses Grases nicht laut spricht, wird dazu, dabei, darin, daneben, darüber geflüstert. GRASGEFLÜSTER.

Wie schnöde nimmt sich dagegen unser eigenes Bild vom Flüstern im Gras aus. Ein richtig warmer Sonnen-, Sommertag. Eine wunderbare Wiese im schönsten frischgrünen Kleid hat sich ausgebreitet und lädt zum darauf ausstrecken ein. Über dieses saftige Grün ist ein hellblauer Vorhang aus kaiserwetterhaftem Himmel gespannt. Langsam ziehen kleine, wollig weiße Schafwolken sich gegenseitig anstupsend über das Blau hinweg. Auf einer buntblumigen Decke liegend, flüstern sich die zwei über sich Staunenden viele Dinge zu. GRASGEFLÜSTER.
Ja, so sieht unser beider Grasgeflüster aus und ehe wir im Ergebnis des Fernsehfilminhalts der Hanffraktion zugeordnet werden, schrieb ich mal geschwind unser Bild vom Grase nieder (auch wenn aktuell unser Bett nicht im Kornfeld steht, sondern wetterbedingt in einem Iglu).

;-)

Freitag, 13. Januar 2012

Freitag der 13., gleich ist er vorbei

Gleich ist er überstanden dieser Freitag der 13.! Na gut, mein Glaube an ihn hält sich in Grenzen und so geht auch dieser Freitag der 13. eher erfolgreich statt pechüberschattet zu Ende. Zum Aberglauben gibt es von mir ergänzend die folgenden, "tierischen" Zeilen:

Ob eine schwarze Katze Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab,
ob man ein Mensch ist oder eine Maus.

Max O'Rell (1848 – 1903)

Also STOP, es gibt heute wirklich nichts zu meckern.


Nichts, wirklich nichts zu meckern? :-) Oder doch? Vielleicht ist das Wetter daran schuld. Statt Schnee wie im Foto haben wir Regen, anstelle Schneegestöber regiert der Sturm und für Minustemperaturen stehen 10 Grad plus von heute zu buche. Doch glücklicherweise kann niemand etwas am Wetter ändern und deshalb lassen wir uns morgen wieder von all den Dingen überraschen, die da auf uns einstürmen werden.

Sonntag, 8. Januar 2012

Deutscher Karikaturenpreis 2011 in Dresden

Was stellt man einem Sonntag an, der sich im Regen selbst zu ertränken scheint? Ausschlafen, ausgiebig frühstücken, alle Zeitungen und Journale lesen, telefonieren, Emails schreiben und dannnnnnnnnnnnnnnn?
Dann fiel uns ein, dass im Dresdner Haus der Presse noch bis zum 15. Januar die jährliche Ausstellung zum Deutschen Karikaturenpreis zu sehen ist. Im neongrünen Renner und ohne Andrea erreichten wir trotz Unmengen aus den grausten Wolken fallenden Regens die diesjährige Ausstellung. Diese Idee setzten auch noch X-andere Leute in die Tat um, doch irgendwie verliefen sich die Leute vor den vielen Schautafeln. Dieses Beispielbild gefiel mir schon zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung in der Sächsischen Zeitung und deshalb zeige ich es heute wieder.


Wer die anderen Ausstellungsstücke sehen möchte, der kann nun diesen Button drücken. HIER! Wer sich darüber hinaus dafür interessiert, wie ein Karikaturist die Jugend und die Gegenwart uns aller ÄNGIE sieht, der klicke auch noch diesen Button an: HIER!. Am Ende bleibt die Frage offen, wieviel WULFF KARIKATUREN am Wettbewerb 2012 teilnehmen werden. Hier ist eine erste Aufnahme des Beraterteams um Wulff: ANKLICKEN.