2012 ist für uns zwei ein recht buntes Jahr gewesen und so passt dieses museale Sammelsurium jahrzehnte alten Weihnachtsbaumschmuckes sehr gut zu diesem 11. Dezember. Der 11. Dezember ist im Schaltjahr der 346 Tag des Jahres. Nun verbleiben noch ganze 20 Tage bis zum Jahreswechsel. Was hatte man sich nur alles beim Jahreswechsel von 2011 auf 2012 vorgenommen? Was davon konnte erreicht oder umgesetzt werden? Egal wie die Statistik ausfällt, schließlich besteht die Möglichkeit in 20 Tagen wieder von vorn zu beginnen.
Doch zuvor wachsen am 24. Dezember in vielen Wohnzimmern aus metallenen Füßen Fichten, Tannen oder Kiefern in die Höhe. Unser Baum erhält gläserne Kugeln aus Lauscha an und zwischen die Äste gehangen. In Tüllen nehmen richtige Baumkerzen aus Wachs platz. Am Weihnachtsabend brennen zur Bescherung die Kerzen am Baum das erste Mal. Das geschieht schon viele Jahrzehnte so und wir blieben dieser Tradition auch in der Zeit treu, als unsere beiden Kinder Kleinkinder gewesen sind. Es ist nie etwas passiert.
Die elektrische Beleuchtung mögen wir nicht so sehr. Bei abendlichen Spaziergängen sieht man in den Wohnungen solche überwiegend an den Bäumen brennen. Viele Bekannten schalten morgens mit dem Aufstehen die Beleuchtung des Weihnachtsbaums an und am Abend löschen sie kurz vor dem Sprung unter das wärmende Federbett die Weihnachtsbaumbeleuchtung als letztes wieder aus. Wenn wir unsere Kerzen angebrannt haben, dann sitzen wir andächtig und vom Feuer der Dochte fasziniert um den Baum herum. Wir unterhalten uns, jemand liest in einem Buch oder hat sein Notebook auf dem Schoß, wir singen auch Weihnachtslieder oder trinken ganz einfach eine Tasse Kaffee am Tisch sitzend und genießen den Rosinen-, Mandel- oder Mohnstollen. Bedingt durch das natürliche Licht kommen alle zur Ruhe. Modddddern würde man sagen, wir entschleunigen uns. Egal wie der Begriff dafür lautet, die Wirkung ist entscheidend und diese ist sehr schön.
Dreizehnmal werden wir noch wach, heisa dann ist endlich wieder Lichtertag......
im Museum: Weihnachtsbaumschmuck aus mundgeblasenem Glas, viele Jahrzehnte alt |
Bergwaldwildnis Hermann Löns (1866-1914)
Was frag ich nach den Menschen
und nach der lauten Stadt,
wenn mich die Bergwaldwildnis,
die weiße Stille hat.
Die Buchenstämme stehen
so schwarz im weißen Schnee,
seinen Schlafbaum sucht der Bussard,
zu Felde zieht das Reh.
Der Fuchs bellt unten im Grunde,
die Eule gibt keine Ruh,
der Abendwind rührt an den Zweigen,
der Schnee fällt immerzu.
Im Tale funkeln die Lichter,
was kümmert mich ihr Schein,
ich stehe oben am Hange
und bleibe für mich allein.
Was frag ich nach den Menschen
und nach der lauten Stadt,
wenn mich die Bergwaldwildnis,
die weiße Stille hat.
Die Buchenstämme stehen
so schwarz im weißen Schnee,
seinen Schlafbaum sucht der Bussard,
zu Felde zieht das Reh.
Der Fuchs bellt unten im Grunde,
die Eule gibt keine Ruh,
der Abendwind rührt an den Zweigen,
der Schnee fällt immerzu.
Im Tale funkeln die Lichter,
was kümmert mich ihr Schein,
ich stehe oben am Hange
und bleibe für mich allein.